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Paul Watzlawick – Warum wir nicht NICHT kommunizieren können

Martina Senghas

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Paul Watzlawick (1921 - 2007), Psychotherapeut und Kommunikationswissenschaftler, revolutionierte unsere Auffassung von Kommunikation.

Paul Watzlawicks Weg vom Dolmetscher in die Psychotherapie

Im österreichischen Villach wird 1921 einer der wichtigsten Psychotherapeuten, Philosophen und Kommunikationswissenschaftler des 21. Jahrhunderts geboren. Schon früh hat Paul Watzlawick mit Sprache zu tun – notgedrungen: Die Deutsche Wehrmacht verpflichtet ihn als Dolmetscher. Bald schon wird er wegen "Staatsfeindlicher Betätigung" verhaftet. Bei den Verhören übersetzt er unzureichend "zum Nachteil der Deutschen" und äußert sich außerdem regimekritisch. Kurz vor Kriegsende gelingt ihm die Flucht und er arbeitet bald wieder als Dolmetscher – diesmal für die Engländer.

Nach Ende des Krieges arbeitet er unter anderem als Polizeipsychologe. Dabei entdeckt er seine kommunikative Begabung: Ihm gegenüber gestehen Verdächtige häufiger als bei seinen Kollegen von der Polizei. Bald darauf beginnt er die Ausbildung zum Psychotherapeuten und zwar am C.G. Jung-Institut in Zürich. Dort ist das Psychotherapiestudium möglich, ohne vorher Medizin studiert zu haben. Ein Glücksfall für Watzlawick, der zuvor Philologie und Philosophie in Venedig studiert hatte.

Paul Watzlawick erklärt 1985 im Interview seine Kommunikationstheorie und das Unglücklichsein

Wirklichkeit ist eine Konstruktion

Als fertiger Psychotherapeut macht Paul Watzlawick Station in Indien. Ein einschneidendes Erlebnis, denn Verhaltensweisen, die in unserer westlich geprägten Welt Anzeichen psychischer Krankheiten sind, gelten dort als Ausdruck der Heiligkeit und Weisheit. Watzlawick kommt "zu der Einsicht, dass wir uns unsere Wirklichkeiten selbst schaffen und dann felsenfest annehmen, dass die Welt wirklich so ist."

Das heißt: Die Wirklichkeit, in der wir meinen zu leben, ist von uns selbst konstruiert. Dieser Konstruktivismus wird die Philosophie, auf der Paul Watzlawick seine psychotherapeutische Arbeit aufbaut:

"Konstruktivismus nun ist das Studium jener Prozesse, mittels derer wir unsere Sicht der Welt konstruieren und dann felsenfest annehmen, so sei die Welt wirklich. Und das ist die Ursache unzähliger menschlicher Schwierigkeiten, denn der andere sieht das natürlich anders."

Revolution der Psychotherapie in Palo Alto

In den 1950er-Jahren verschlägt es Watzlawick ins kalifornische Palo Alto, wo der Name des neuen psychotherapeutischen Ansatzes geprägt wird. Das Palo-Alto-Modell wurde am Mental Research Institute (MRI) von Watzlawick mitentwickelt und basiert auf einer ganz schlichten Annahme: Probleme werden durch die Lösungsversuche derjenigen, die diese Probleme haben, aufrechterhalten und auch verkompliziert. Menschen mit sozialen Ängsten, die sich zurückziehen und dadurch immer mehr Angst bekommen und vereinsamen, sind ein klassisches Beispiel dafür. Letztendlich geht es darum, den Menschen ein Werkzeug in die Hand zu geben, damit sie ihre Wirklichkeiten zum Positiven hin verändern können.

In Kalifornien war Paul Watzlawick Mitglied der Palo-Alto-Gruppe. Am Mental Research Institut (MRI) entwickelte er seine Kommunikationstheorie

Dieser Ansatz ist eine kleine Revolution in der Psychotherapie der 1970er. Die damals verbreitete Psychoanalytik basiert darauf, die Ursache von Problemen zu suchen. Die Psychoanalytik ist damit auf das Individuum und die Vergangenheit fixiert. Watzlawick hingegen blickt auf die Gegenwart und die aktuelle Lebenswirklichkeit seiner Patientinnen und Patienten und wie sie ihre Zukunft meistern können.

"Die Vorgeschichte kann man vergessen, die nächsten Züge sind sehr wichtig. Und das ist seine Aversion gegen die Psychoanalyse, dass sie zu vergangenheitsfixiert ist. (...) Man will das in der Vergangenheit Schiefgegangene erretten und erlösen."

Wie kommunizieren wir?

Später in seinem Leben ist Paul Watzlawick viel als Vortragsreisender unterwegs. Mit seinen Theorien zur Kommunikation schafft er es, weite Bevölkerungsteile zu erreichen. Viele Menschen haben schon von den fünf Grundannahmen zur Kommunikation gehört. Die erste Grundannahme ist gleichzeitig die bekannteste:

1. Man kann nicht nicht kommunizieren

Gemeint ist damit, dass wir – selbst wenn wir kein Wort sagen – immer mit unserem Körper, unserer Gestik und Mimik Botschaften an unsere Umgebung senden. Zum Beispiel wenn ein Mensch an der Bushaltestelle auf den Boden starrt. Dann ist klar: Diese Person möchte nicht angesprochen werden.

2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt

Der Inhaltsaspekt ist die reine Information, die durch Worte mitgeteilt wird. Aber wie diese Worte mitgeteilt werden, hängt maßgeblich vom Beziehungsaspekt ab. Wenn die eigene Gießkanne bei einem Nachbarn vermutet wird, ist die Art und Weise der Fragestellung "Haben Sie zufällig meine Gießkanne?" entscheidend davon abhängig, ob man den Nachbarn mag und ob er oder sie vielleicht früher die Gießkanne schonmal ungefragt "geborgt" hat.

3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung

Das Wechselspiel von Aktion und Reaktion wird auch "Teufelskreis der Kommunikation" genannt. Was war zuerst da: strenger Chef oder demotivierter Angestellter?

4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten

Mit analoger Kommunikation ist die nonverbale Kommunikation gemeint, also Gestik und Mimik. Digitale Kommunikation repräsentiert die reine Inhaltsebene. Beispiel: Ein Mann hat Tee gekocht und möchte seine Freundin dazu einladen, sich auf eine Tasse Tee mit an den Tisch zu setzen. Auf digitaler Ebene sagt er "Der Tee ist fertig." Erst durch die analoge Kommunikation, ein Kopfnicken in Richtung Küchentisch, wo der dampfende Tee bereits steht, wird die Botschaft des Mannes klar.

5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär

Die zwischenmenschliche Kommunikation ist entscheidend durch die Beziehung der Parteien zueinander beeinflusst. Bei symmetrischer Kommunikation findet die Begegnung auf Augenhöhe statt, z.B. unter Arbeitskollegen. Bei komplementärer Kommunikation existiert ein Machtgefälle, z.B. zwischen einer Lehrerin und ihren Schülerinnen und Schülern.

Kommunikation für alle!

Bekannt wurde Watzlawik auch als populärwissenschaftlicher Autor. Die Paradoxien und unterhaltsamen Teufelskreise aus seinem Bestseller "Anleitung zum Unglücklichsein" wurden 2012 sogar verfilmt und sind bis heute in aller Munde:

"Herr A und Herr B sitzen im Autobus zum Flugplatz, um zwei Flüge zu erreichen, die zum selben Zeitpunkt, aber in zwei verschiedene Richtungen abgehen. Der Autobus kommt in einen Riesenverkehrsstau hinein und der Autobus kommt mit 30 Minuten Verspätung an. Herr A erfährt, dass seine Maschine flugplanmäßig vor 30 Minuten abgeflogen ist. Herr B erfährt, dass seine Maschine ihrerseits verspätet war und vor fünf Minuten abgeflogen ist. Wer ärgert sich mehr?"

2007 ist Paul Watzlawick verstorben. Für einen Mann, der die Psychotherapie dermaßen umgeworfen hat, war Watzlawick wohl eine recht unauffällige und bescheidene Person. Wegbegleiter beschreiben ihn als zurückhaltenden und förmlichen Mann.

Manuskript zur Sendung

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Paul Watzlawick

Paul Watzlawick über menschliche Kommunikation...

Die Axiome von Paul Watzlawick

Ein Axiom bezeichnet einen Grundsatz, der keines Beweises bedarf.

Paul Watzlawick stellte 5 Grundregeln (pragmatische Axiome) auf, die die menschliche Kommunikation erklären und ihre Paradoxie zeigen:

  • Man kann nicht nicht kommunizieren
  • Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
  • Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung
  • Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten
  • Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär

1. Man kann nicht nicht kommunizieren.

"Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren."

Praktisches Beispiel: Ein Beispiel wäre eine Frau im Wartezimmer eines Arztes, die die ganze Zeit nur auf den Boden starrt. Zunächst könnte man annehmen, sie würde nicht kommunizieren. Dennoch tut sie es, indem sie den anderen Wartenden nonverbal mitteilt, dass sie keinerlei Kontakt möchte.

2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt

"Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei letzterer den ersten bestimmt."

Der Inhaltsaspekt erhält die Aufgabe Informationen zu vermitteln. Der Beziehungsaspekt gibt Aufschluss darüber, wie die Beziehung vom Empfänger aufgefasst wird. Bezüglich der Übertragung auf die Kommunikationssituation lässt sich sagen, dass es keine rein informative Kommunikation gibt. Jede Äußerung enthält eine Beziehungsaussage. z.B.: "Sie haben aber eine schöne Perlenkette. Ist die echt?"

Durch Gestik, Minik und Tonfall des Sprechers, werden im Angesprochenen verschiedene Reaktionen ausgelöst.

  • Bestätigung (die Aussage wird als Kompliment verstanden)
  • Verwerfung (die Aussage wird fallen gelassen, da sie als negativ empfunden wurde)
  • Entwertung (der Sprecher und seine Aussage werden entwertet)

Wenn eine negative Beziehung auf der Inhaltsebene ausgetragen wird kann dies eine gestörte Kommunikation zur Folge haben,

Praktisches Beispiel: Peter wertet in einer Diskussion die Argumente von Stefanie ab, weil er sie nicht leiden kann.

3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung

"Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt."

Auch hier lassen sich Regeln festhalten:

  • Jeder Teilnehmer einer Interaktion gibt der Beziehung eine Struktur
  • Auf jeden Reiz folgt eine Reaktion (Verhaltenskette)
  • Jeder Reiz ist zugleich auch Kommunikation, da eine Kommunikation kreisförmig verläuft. Es gibt keinen Anfangspunkt.

Paul Watzlawick Axiom 3 Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung

Liegt eine Störung vor, nimmt einer der beiden Kommunikationspartner an, dass der andere die gleichen Informationen besäße wie er selbst. Durch diese subjektive Wahrnehmung, passiert meistens dann auch genau das, was der gestörte Kommunikationspartner prophezeit hat (Ursache-Wirkungs-Zusammenhang).

4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten

In der Kommunikation gibt es zwei Möglichkeiten Objekte darzustellen. Zum einen kann man sie durch die Analogie (z.B. eine Zeichnung) ausdrücken oder dem Objekt einen Namen geben. Nicht nur das gesprochene Wort (in der Regel digitale Kommunikation), sondern auch die nonverbalen Äußerungen (z. B. Lächeln, Wegblicken,...) teilen etwas mit.

  • Digital: Inhaltsaspekt einer Nachricht, es wird komplexes Wissen übermittelt. Logische Verknüpfungen und Negationen lassen sich ausdrücken
  • Analog: Beziehungsaspekt einer Nachricht, wesentlich älter.

Die digitale Kommunikation verfügt über eine komplexe und logische Syntax, entbehrt aber auf dem Gebiet der Beziehungen einer Semantik. Die analoge Kommunikation verfügt über ein solches semantisches Potenzial auf dem Gebiet der Beziehungen, entbehrt aber einer Syntax, die eine eindeutige Definition der Natur von Beziehungen leisten könnte. Mit analogen Elementen wird häufig die Beziehungsebene vermittelt, mit digitalen die Inhaltsebene.

Es gibt Tränen des Schmerzes und der Freude und ein Lächeln kann Sympathie oder Verachtung ausdrücken. Analoge Kommunikation ist mehrdeutig und kann unterschiedlich entschlüsselt werden. Durch mögliche Fehlinterpretationen können Konflikte zwischen den Kommunikationspartnern entstehen.

Beispiel: Ein Küsschen, dass ein Kind von seinen Eltern bekommt, kann heißen: „Wir mögen dich sehr gerne!“ , oder auch „Lass uns bitte jetzt in Ruhe!“

5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär

"Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichgewicht oder Unterschiedlichkeit beruht."

Beziehungen zwischen Partnern basieren entweder auf Gleichheit oder auf Unterschiedlichkeit. In komplementären Beziehungen ergänzen sich unterschiedliche Verhaltensweisen und bestimmen den Interaktionsprozess. Die Beziehungsgrundlage besteht hierbei im Unterschied der Partner. Häufig drückt sich diese Unterschiedlichkeit in einer Unterordnung aus, d.h. der eine hat die Oberhand über den anderen. Eine symmetrische Beziehungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Partner sich bemühen, Ungleichheiten untereinander zu minimieren (Streben nach Gleichheit).

  • Sind die Kommunikationsabläufe symmetrisch, so handelt es sich um 2 gleichstarke Partner, die nach Gleichheit und Verminderung von Unterschieden streben. Man könnte es auch ein "spiegelhaftes Verhalten" der Partner nennen.
  • Sind die Abläufe komplementär gibt es immer einen "superioren" und einen "inferioren" Partner. Die Partner ergänzen sich in ihrem Verhalten.

Daraus entstehen häufig paradoxe Handlungsaufforderungen. Entweder es kommt zu sogenannten "Doppelten Botschaften" ( z.B. nonverbal etwas anderes ausdrücken als man sagt) oder zu paradoxen Voraussagen. Ein Beispiel: (A) bekommt einen roten und grünen Pullover von (B) geschenkt. Er zieht den roten an. (B) unterstellt, dass ihm der grüne dann ja nicht zu gefallen schien. Hätte (A) den grünen zuerst angezogen, wäre das selbe passiert. Egal was (A) gemacht hätte, wäre falsch gewesen.

Diese Situationen entstehen dann, wenn zu viele Probleme da sind, diese nicht gelöst werden können oder die Lösung das Problem selbst ist. (Wenn die Lösung selbst das Problem darstellt, verschlimmert sich die Lage, wenn keine oder eine falsche Lösung versucht wird bzw. wenn mehr von der falschen Lösung probiert wird.) Hierbei sind Paradoxien, Verleugnung oder eine Utopievorstellung unangemessene Lösungsversuche.

  • Verleugnen bedeutet, dass das Bestehen von Problemen verleugnet wird, diejenigen, die auf das Problem hinweisen, werden entwertet.
  • Werden unmögliche Lösungen für möglich gehalten, handelt es sich um das Utopiesyndrom. Der Betreffende schiebt alles auf die eigene Unzulänglichkeit, nicht aber auf die Unerreichbarkeit des Ziels. Dabei werden bewährte Lösungen nicht aufgegriffen und es kommt zu Pseudoproblemen.
  • Zunächst muss das Problem definiert werden. Hierbei muss zwischen echten und Pseudoproblemen natürlich unterschieden werden.
  • Der zweite Schritt ist, die bisherigen Lösungsversuche zu untersuchen und zu sehen, ob die Probleme nicht durch Fehllösung entstanden sind.
  • Darauf folgt die Formulierung von Zielen bzw. Lösungen. In diesem Schritt sollte man Utopien und vage Lösungen natürlich nicht berücksichtigen.
  • Zu guter Letzt werden die Planungen durchgeführt.
  • Kommunikationstheorie

„Das Gegenteil von schlecht muss nicht gut sein - es kann noch schlechter sein.“

- Paul Watzlawick

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Paul Watzlawick

man kann nicht nicht kommunizieren essay

Paul Watzlawick (1921-2007) [ Bearbeiten ]

österreichischer Psychotherapeut und Philosoph

Zitate mit Quellenangabe [ Bearbeiten ]

Menschliche kommunikation (1969) [ bearbeiten ].

  • (Original englisch: "One cannot not communicate. - Paul Watzlawick, Janet H. Beavin, Don D. Jackson. Pragmatics of Human Communication. New York W. W. Norton 1967. p. 51 )
  • (Original englisch: “Every communication has a content and a relationship aspect such that the latter classifies the former and is therefore a metacommunication” - Paul Watzlawick, Janet H. Beavin, Don D. Jackson. Pragmatics of Human Communication. New York W. W. Norton 1967. p. 54 )

Vom Schlechten des Guten oder Hekates Lösungen (1986) [ Bearbeiten ]

  • "Wenn etwas schlecht ist, muss das Gegenteil gut sein — das scheint fast noch logischer als das Vertrauen ins doppelt so Gute ." - Vom Schlechten des Guten oder Hekates Lösungen. © R. Piper GmbH & Co. KG, München 1986. dtv 1994. Seite 15
  • "Nun erhebt sich der Verdacht, daß das Gegenteil von schlecht nicht notwendigerweise gut ist, sondern noch schlechter sein kann." - Vom Schlechten des Guten oder Hekates Lösungen. © R. Piper GmbH & Co. KG, München 1986. dtv 1994. Seite 19

Vom Unsinn des Sinns oder vom Sinn des Unsinns (1992) [ Bearbeiten ]

  • "Im Grunde genommen teilen wir alle die Welt in wahr und falsch, gut und schlecht, schwarz und weiß ein. Daher kommt auch die entrüstete Ablehnung der scheinbar seelenlosen Idee , dass eine Beziehung mehr und anders geartet sei als die Summe der Eigenschaften der beiden Beziehungspartner." - Vom Unsinn des Sinns oder Vom Sinn des Unsinns. Wien Picus Verlag 1992. S.27
  • "[...] Negentropie , das ist die Art von Prozessen, die wir in der Natur immer wieder beobachten können: das Wachsen, Sich-Verbessern. Ich glaube, wir sollten am besten zu Dienern der Negentropie werden. Mir ist in diesem Zusammenhang Heinz von Foersters ethischer Imperativ sehr wichtig. Er lautet: »Handle stets so, dass weitere Möglichkeiten entstehen.« - Vom Unsinn des Sinns oder vom Sinn des Unsinns. Kapitel: Die Strategie der kleinen Schritte. Wien Picus Verlag 1992. S.36

man kann nicht nicht kommunizieren essay

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  • 5 Axiome Watzlawick

Was ist eigentlich Kommunikation? Wenn man den österreichischen Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick fragt, umfasst Kommunikation alles. Für ihn beginnt Kommunikation, sobald zwei Menschen einander wahrnehmen. Nicht nur das Gesagte ist für Watzlawick relevant, sondern vor allem auch das Verhalten der Menschen und damit das Nicht-Gesagte . 

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Eine sehr berühmte These von ihm lautet deshalb: " Man kann nicht nicht kommunizieren ." Doch neben dieser Regel hat Watzlawick noch vier weitere Axiome in seinem Kommunikationsmodell aufgestellt.

Was ist ein Axiom?

Ein Axiom ist in der Wissenschaft eine grundsätzliche Regel eines Modells oder einer Theorie . Das Axiom muss aber nicht bewiesen werden, sondern stellt vielmehr die Grundlage der Theorie dar und wird daher immer als wahr betrachtet. Axiome sind dabei meist voneinander unabhängig, sie werden also auch nicht voneinander abgeleitet. Zusammen bilden sie oftmals eine Theorie, in diesem Fall beschreiben sie das Kommunikationsmodell von Paul Watzlawick.

Die fünf Axiome – Kommunikation nach Watzlawick

Der Kommunikationsexperte Paul Watzlawick hat diese 5 Axiome für seine Auffassung von Kommunikation entwickelt:

1. Man kann nicht nicht kommunizieren.

2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.

3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung.

4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.

5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär.

Watzlawicks Kommunikationsmodell besteht aus diesen fünf Grundregeln . Anhand dieser Regeln können Kommunikationssituationen und daraus resultierende Missverständnisse erklärt werden.

Watzlawicks Kommunikationsregeln bilden eines von vielen veröffentlichten Kommunikationsmodellen.

Andere bekannte Beispiele sind das Modell von Friedemann Schulz von Thun mit den " Vier Seiten einer Nachricht " oder das " Einfache Kommunikationsmodell ", das eine Unterhaltung mithilfe von Sender und Empfänger erklärt (Titel der Erklärung: " Einfaches Kommunikationsmodell ). Lies Dir doch unsere Artikel zu diesen Themen auf StudySmarter durch.

Sie alle versuchen die Kommunikation verständlich und begreifbar zu machen und dieses Alltagsphänomen zwischen Menschen darzustellen.

Wer ist Paul Watzlawick?

Paul Watzlawick wurde 1921 in Österreich geboren und war als Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut und Philosoph tätig. Er hat viele Beiträge und Fachbücher in diesen Gebieten veröffentlicht und ist vor allem auch für seine fünf Axiome in der Kommunikationswissenschaft bekannt.

Er verbrachte einen Großteil seines Lebens in Kalifornien, wo er am Mental Research Institute in Palo Alto arbeitete und forschte. Zudem engagierte er sich im sozialen und kulturellen Bereich und war auch Mitglied des PEN-Clubs, der ältesten Schriftstellervereinigung Österreichs. 2007 verstarb er in Kalifornien.

Das erste Axiom

Das erste Axiom hat Paul Watzlawick so formuliert:

Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren.

Alle Zitate stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, aus Paul Watzlawicks' "Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien" (2000, Bern: Hans Huber)

Damit stellt Watzlawick eine wichtige These auf, denn er sagt: Man kann nicht nicht kommunizieren.

In seinem Modell ist die Kommunikation zwischen Menschen nicht vermeidbar, denn selbst wenn nicht gesprochen wird, teilen die Körpersprache oder auch Mimik und Gestik eines Menschen dem Kommunikationspartner immer etwas mit.

Axiom 1 – Beispiel

Tom sitzt im Bus und hat Kopfhörer auf. Lisa steigt ein und setzt sich zu ihm. Tom nimmt die Kopfhörer aber nicht ab, sondern nickt Lisa einmal zu und schaut dann wieder aus dem Fenster.

Auch wenn in diesem Beispiel kein Wort zwischen Lisa und Tom gesprochen wurde, hat Tom ihr durch sein Handeln mitgeteilt, dass er nicht mit Lisa reden möchte. Er konnte die Kommunikation nicht vermeiden, denn auch wenn er Lisa gar nicht anguckt, nimmt diese sein Nicht-Reden als Kommunikation wahr und versteht, dass er nicht mit ihr reden möchte.

Das zweite Axiom

Das zweite Axiom in Watzlawicks Kommunikationsmodell formuliert er selbst wie folgt:

Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei letzterer den ersten bestimmt.

Seine These besagt also: Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt . Der Inhalt ist dabei die rein sachliche Aussage einer Äußerung. Über den Beziehungsaspekt wird deutlich, in welchem Verhältnis die Gesprächspartner stehen und welche Meinung sie voneinander haben.

Axiom 2 – Beispiel

Im zweiten Satzteil sagt Watzlawick zudem, dass jede Kommunikation von der Beziehung der Gesprächspartner geprägt ist. Dies lässt sich besonders gut in Streitsituationen verdeutlichen:

Lisa ist sauer auf Tom, weil er sie ignoriert, obwohl die beiden doch gut befreundet sind. Als sie an der Schule aus dem Bus steigen und Tom sie fragt, ob sie das Gedicht in Deutsch auswendig gelernt hat, antwortet Lisa genervt: "Ja, natürlich habe ich das Gedicht gelernt!"

Tom hat ihr nur eine sachliche Frage gestellt, auf die Lisa zwar auf Inhaltsebene auch eine sachliche Antwort gibt, aber trotzdem wird in ihrem Ton (und durch das Ausrufezeichen ) deutlich, dass Lisa sauer ist.

Dies teilt sie Tom auf der Beziehungsebene ihrer Aussage mit, obwohl sie es nicht direkt sagt. In diesem Fall beeinflusst der Streit in der freundschaftlichen Beziehung von Lisa und Tom auch den Inhaltsaspekt ihrer Aussage.

Ein weiteres Beispiel für den Inhalts- und Beziehungsaspekt einer Kommunikation sind auch hierarchische Verhältnisse, also Kommunikation zwischen höher und niedriger gestellten Personen. Beispielsweise würde sich ein Schüler einem Lehrer gegenüber höflicher ausdrücken als seinen Freunden gegenüber. Somit wird der Inhaltsaspekt, in diesem Fall auch die Formulierung einer Aussage, immer vom Verhältnis der Gesprächspartner zueinander bestimmt.

Das dritte Axiom

Das dritte Axiom in Watzlawicks Modell lautet:

Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.

Das heißt: Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung. Denn alles, was Du an Dein Gegenüber kommunizierst, fordert eine Reaktion von ihm, auf die Du dann wieder reagieren kannst und so weiter. Die Kommunikation verläuft also in einem endlosen Kreis. Schließlich kann ein Mensch nach dem ersten Axiom Watzlawicks nicht nicht kommunizieren.

Axiom 3 – Beispiel

Tom kann Lisas genervte Reaktion nicht verstehen und fragt sie deshalb, was los sei. Daraufhin rollt Lisa mit den Augen und antwortet: "Jetzt willst Du auf einmal mit mir reden!".

Tom entgegnet ihr darauf: "Tut mir leid, dass ich im Bus nicht mit Dir geredet habe. Ich war müde. Dafür halte ich Dir morgen aber einen Platz frei, damit wir uns unterhalten können, ja?"

Lisa schaut ihn lächelnd an und sagt: "Okay, dann bis morgen!"

Lisas genervte Reaktion ist die Ursache für Toms Frage. Die Wirkung der Frage löst bei Lisa das Augenrollen aus. Dies wiederum wird zur Ursache für Toms weitere Aussage, mit der er bewirken möchte, dass Lisa ihm nicht mehr böse ist. Seine Aussage bewirkt Lisas Lächeln und ihre Antwort.

Mit diesem Ursache-Wirkung-Prinzip kann man die Kommunikation immer weiterführen, bis die Gesprächspartner sich voneinander verabschieden.

Lisas genervte Reaktion ist die Ursache für Toms Frage, welche wiederum die Reaktion auf die Ursache darstellt:

Lisas Reaktion bewirkt also Toms Frage. Als Wirkung dieser Ursache rollt Lisa dann mit den Augen und sagt etwas. Dies ist wiederum eine weitere Ursache für eine weitere Aussage von Tom, mit der er bewirken möchte, dass Lisa ihm nicht mehr böse ist. Toms Aussage verursacht dann schließlich Lisas Lächeln und ihre Antwort. Auf diese könnte Tom nun wieder eingehen. So kann man die Kommunikation immer weiterführen, bis die Gesprächspartner sich voneinander verabschieden.

Das vierte Axiom

Das vierte Axiom Watzlawicks drückt Folgendes aus:

Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.

In diesem Fall beziehen sich die Begriffe "analog" und "digital" darauf, wie direkt die Aussage ist.

Digital bedeutet im Zusammenhang von Watzlawicks Kommunikationsmodell, dass eine Aussage direkt, klar und deutlich formuliert ist. Sie lässt dem Kommunikationspartner keinen Interpretationsspielraum.

Analog hingegen bedeutet, dass eine Aussage einen gewissen Interpretationsspielraum zulässt. Die Botschaft ist also nicht eindeutig und muss daher vom Gesprächspartner interpretiert werden.

Digitale Kommunikation erfolgt oft durch Sprache oder auch Schrift, während bei der analogen Kommunikation auch oft nonverbale Signale wie Körpersprache, Mimik oder Gestik eine Rolle spielen. Diese analogen Signale können von Deinem Kommunikationspartner interpretiert werden (insbesondere wenn Du gar nichts sagst) oder helfen ihm dabei, Deine Aussage zu interpretieren.

Meist wird die Inhaltsebene (zweites Axiom) digital vermittelt, während sich der Beziehungsaspekt in der analogen Kommunikation wiederfinden lässt.

Axiom 4 – Beispiel

In der Pause sieht Lisa ihre Freundin Lena allein mit hängenden Schultern und Tränen in den Augen auf der Bank sitzen. Daraufhin vermutet sie, dass es Lena nicht gut geht. Lisa geht auf sie zu und fragt, warum sie denn traurig sei. Daraufhin erzählt Lena ihr, dass sie eine schlechte Note in Mathematik bekommen hat.

Lenas Körperhaltung und ihre Tränen stehen in diesem Beispiel für analoge Kommunikation, denn sie lassen Lisa darauf schließen, dass es ihrer Freundin nicht gut geht. Allerdings kann Lisa dies nicht genau wissen, sondern nur vermuten.

Als sie Lena aber nach dem Grund fragt, kommunizieren beide digital, da Lena ihr den direkten Auslöser für ihren Kummer nennt. Somit hat Lisa Gewissheit über ihre zuvor aufgestellte Vermutung.

Das fünfte Axiom

Das fünfte Axiom sagt aus, dass Kommunikation symmetrisch oder komplementär ist. Oder wie es Watzlawick formuliert hat:

Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichgewicht oder Unterschiedlichkeit beruht.

In diesem Axiom wird die Ebene der Beziehung der Gesprächspartner genauer untersucht, denn Du kennst das sicherlich auch: Wenn Du Dich mit einem Klassenkameraden gut verstehst, habt ihr eine andere Beziehung zueinander, als wenn ihr euch nicht ausstehen könntet.

In Watzlawicks Modell bedeutet symmetrische Kommunikation , dass beide Gesprächspartner auf Augenhöhe stehen und sich auf ihre Gemeinsamkeiten fokussieren. Daher können sich auch ihr Verhalten und ihre Kommunikation angleichen.

Komplementäre Kommunikation beruht dagegen auf den Unterschieden der Kommunikationspartner. Dadurch können sich beide gegenseitig ergänzen oder es entsteht aber ein Machtgefälle, das heißt, eine Person steht über der anderen.

Oft kannst Du bereits anhand der Beziehung der Gesprächspartner erkennen, ob es sich um symmetrische oder komplementäre Kommunikation handelt: Wenn eine Person der anderen Anweisungen erteilen darf oder es sich zum Beispiel um eine Diskussion handelt, liegt eine komplementäre Kommunikation vor. Dies ist zum Beispiel zwischen Schülern und Lehrern der Fall. Ein Gespräch unter engen Freunden ist dagegen oftmals symmetrisch.

Axiom 5 – Beispiel

Tom unterhält sich mit seinem Freund im Unterricht über den Kinofilm, den sie gestern gemeinsam gesehen haben. Daraufhin wird er vom Lehrer ermahnt: "Hör auf zu quatschen, Tom!".

In diesem Beispiel ist die Kommunikation zwischen Tom und seinem Freund symmetrisch, da sie sich über ein gemeinsames Erlebnis austauschen. Die Kommunikation von Tom und dem Lehrer ist dagegen komplementär, da die Schüler dem Lehrer untergeordnet sind und sich an seine Anweisungen halten müssen.

Allerdings kann die Rollenverteilung auch jederzeit von symmetrisch zu komplementär wechseln und umgekehrt.

Lisa unterhält sich mit ihrer älteren Freundin Lara auf dem Weg in die Turnhalle über das Sportturnier am letzten Wochenende. Lara ist gleichzeitig auch Trainerin in Lisas Sportverein und ruft Lisa daher während des Trainings zu: "Lauf schneller Lisa!".

Wenn Lisa und Lara sich außerhalb der Turnhalle unterhalten, werden sie meist eine symmetrische Kommunikation führen. Denn in ihrer Beziehung überwiegen die Gemeinsamkeiten. Wenn Lara dagegen als Lisas Trainerin handelt und ihr, wie im Beispiel, Anweisungen gibt, ist die Kommunikation komplementär, weil Lara in der Rangfolge über Lisa steht und daher der Unterschied ihrer Beziehung im Vordergrund steht.

Gestörte Kommunikation – Axiome Watzlawick

Da Watzlawicks Kommunikationsregeln erklären, wie Kommunikationssituationen verlaufen, können sie Dir auch dabei helfen, Missverständnisse zu verstehen.

Entstehung von Missverständnissen

Da das erste Axiom besagt, dass Menschen nicht nicht miteinander kommunizieren können und damit auch die nonverbalen Signale eingeschlossen sind, können durch eine falsche Interpretation der Aussagen Missverständnisse entstehen.

Dies passiert vor allem bei analoger Kommunikation, welche nach Watzlawicks viertem Axiom definiert ist und Deinem Gesprächspartner Interpretationsspielraum lässt.

Lachen und Weinen liegen beispielweise nah beieinander und können durch Tränen ausgedrückt werden. Daher kann man in einigen Situationen ohne weitere Erklärung nicht genau sagen, ob die Tränen Freude oder Trauer ausdrücken.

Die Mutter erzählt dem kleinen Max, dass er bald ein Geschwisterchen bekommt. Ihm steigen daraufhin Tränen in die Augen. Die Mutter sagt zu ihm: "Du musst nicht traurig sein!". Max laufen die Tränen das Gesicht hinunter und er antwortet ihr lächelnd: "Nein, ich bin nicht traurig. Ich wollte schon immer einen Bruder haben!"

In diesem Beispiel hat die Mutter die Reaktion von Max falsch interpretiert, sodass es zu einem Missverständnis kam. Die analoge Kommunikation durch die Tränen war nicht eindeutig, bis Max sich digital geäußert hat und auch sein Lächeln deutlich gemacht hat, wie sehr er sich freut.

Einfluss der Beziehung auf die Kommunikation

Doch auch mithilfe des zweiten Axioms lassen sich Kommunikationsprobleme verstehen und erklären. Wenn sich zwei Kollegen zum Beispiel nicht leiden können, wird man dies auch in ihrer sachlichen Kommunikation merken, wie es Watzlawick in seinem zweiten Axiom beschreibt.

Der Chef präsentiert ein neues Projekt und fragt die Kollegen nach weiteren Ideen. Frau Müller macht einen weiteren Vorschlag. Herr Meier und sie können sich nicht ausstehen, daher meldet er sich als nächster und widerspricht ihrem Vorschlag. Stattdessen macht er einen eigenen Vorschlag. Frau Müller fühlt sich angegriffen und redet seinen Vorschlag schlecht. Dies fordert wiederum eine Reaktion von Herrn Meier.

Herr Meiers und Frau Müllers gegenseitige Ablehnung beeinflusst im Beispiel auch ihre Arbeit und den Inhaltsaspekt ihrer Aussagen. Selbst wenn sie sachlich miteinander agieren, werden nonverbale Signale wie der Tonfall, Blicke oder Gesten verdeutlichen, dass sie einander nicht mögen.

In diesem Beispiel spiegelt sich natürlich auch das dritte Axiom von Watzlawick, denn Kommunikation hat immer Ursache und Wirkung. So verursacht eine Äußerung oder nonverbale Reaktion von Herrn Meier eine Antwort von Frau Müller und umgekehrt. Ihre Kommunikation verlauft kreisförmig.

Oftmals ist daher in Streitsituationen kein klarer Anfang oder ein Ende zu bestimmen und es kommt zu einem Teufelskreis oder gegenseitigen Schuldzuweisungen:

Zwei Geschwister streiten miteinander. Die Mutter versucht den Konflikt zu schlichten und erhält folgende Antwort: "Er hat aber angefangen!". Darauf antwortet Kind Zwei: "Habe ich gar nicht, Du hast angefangen!"

Entwicklung von symmetrischer zu komplementärer Kommunikation

Wie es im fünften Axiom von Watzlawick beschrieben wird, kann Kommunikation symmetrisch oder auch komplementär sein. Auch dies kann zu einem Streit führen, wenn ein Gesprächspartner versucht, sich über den anderen zu stellen. Dies kann zu einem gegenseitigen Überbieten führen, bei dem einer versucht, besser als der andere zu sein. Dies nennt man auch symmetrische Eskalation . Ein gutes Beispiel hierfür sind Mutter-Tochter-Beziehungen, die trotzdem komplementär sind, aber in einem wechselseitigen Verhältnis stehen.

"Mit dem kurzen Rock gehst Du aber heute nicht zur Schule!", sagt die Mutter zu Lisa. "Ich will aber so zur Schule gehen!", antwortet Lisa. "Nein, Du gehst Dich jetzt umziehen." "Nein, das werde ich nicht!", ruft Lisa. "Doch das wirst Du, Ende der Diskussion!", schreit die Mutter zurück.

Dieses Beispiel zeigt, wie schnell sich eine Diskussion hochschaukeln kann. Die Gesprächspartner hören einander gar nicht richtig zu, sondern versuchen, ihre eigene Ansicht durchzusetzen.

Kommunikationsregeln nach Watzlawick - Das Wichtigste

  • Der österreichische Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick hat insgesamt fünf Axiome ( Kommunikationsregeln ) aufgestellt.
  • Das erste Axiom lautet: Man kann nicht nicht kommunizieren . Damit schließt Watzlawick auch nonverbale Signale ein.
  • Das zweite Axiom sagt aus: Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt . Die Beziehung der Gesprächspartner beeinflusst dabei auch den Inhaltsaspekt der Kommunikation.
  • Das dritte Axiom lautet: Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung . Das heißt, jede Aussage verursacht eine Reaktion, auf die dann wieder geantwortet werden kann und so weiter.
  • Das vierte Axiom sagt: Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten . Es bezieht sich darauf, wie direkt eine Botschaft geäußert wird.
  • Analog bedeutet, dass die Kommunikation dem Partner einen Interpretationsspielraum lässt. Dies kommt oft bei nonverbaler Kommunikation vor.
  • Digital bedeutet, dass eine Botschaft direkt und eindeutig geäußert wird, zum Beispiel durch Sprache oder Schrift.
  • Das fünfte Axiom sagt aus, dass Kommunikation symmetrisch oder komplementär sein kann. Symmetrische Kommunikation betont eher die Gemeinsamkeiten , während komplementär bedeutet, dass die Unterschiede der Kommunikation im Vordergrund stehen.
  • Mit Hilfe dieser Axiome lassen sich auch Missverständnisse und Streitsituationen erklären.

Karteikarten in 5 Axiome Watzlawick 15

Welche Aussagen über Kommunikation sind nach Watzlawicks Definition richtig?

Kommunikation beginnt, sobald zwei Menschen einander wahrnehmen.

Wie lautet das erste Axiom Watzlawicks?

Man kann nicht nicht kommunizieren.

Wie lautet das zweite Axiom Watzlawicks?

Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt.

Wie lautet Watzlawicks drittes Axiom?

Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung.

Wie lautet Watzlawicks viertes Axiom?

Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.

Wie lautet Watzlawicks fünftes Axiom?

Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär.

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Häufig gestellte Fragen zum Thema 5 Axiome Watzlawick

Was sind Beispiele für Kommunikation?

Laut Watzlawick ist jedes soziale Verhalten des Menschen auch Kommunikation, also zählen auch nonverbale Signale dazu. Dies umfasst Körpersprache, wie hängende Schultern oder auch Tränen, Lachen und auch die Sprache.

Was ist Kommunikation nach Watzlawick?

Nach Watzlawicks Kommunikationsregeln ist jedes soziale Verhalten von Menschen Kommunikation. Dies schließt auch die nonverbalen Signale wie Körpersprache oder Mimik und Gestik ein.

Was sind die 5 Axiome?

Die fünf Axiome Watzlawicks zur Erklärung von Kommunikation lauten:

2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. 

4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten. 

Was sind Axiome der Kommunikation?

Die fünf Axiome von Watzlawick stellen sein Kommunikationsmodell dar. Ein Axiom ist eine wissenschaftliche Grundannahme, die nicht begründet werden muss.

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Watzlawick

Paul Watzlawick »Man kann nicht nicht kommunizieren.«

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Was sagt Ihnen dieser Satz, Frau Marx?

Konstanze Marx ist Linguistikprofessorin an der Universität Greifswald.

Jede gehobene Augenbraue, jedes Zögern, jedes Geräusch, ja jedes Schweigen ist ein Signal an das Gegenüber. Wir können in Gegenwart anderer nicht keine Signale senden oder empfangen – so sensitiv und gleichzeitig multidimensional ist Kommunikation über Sprache hinaus. Daraus resultiert kontinuierliche Deutungsarbeit, die wir interessanterweise selbst dann anwenden, wenn unser Gegenüber nicht anwesend ist. Der Satz hat nämlich auch bei digitaler Interaktion Bestand. Wer zum Beispiel über WhatsApp eine Frage stellt und anhand zweier blauer Häkchen erkennen kann, dass sie gelesen wurde, wird unweigerlich darüber nachdenken, was die ausbleibende Antwort bedeutet.

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Watzlawick

Man kann nicht nicht kommunizieren

Man kann nicht nicht kommunizieren. Mit diesem Satz beschrieb der bekannte Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick einmal die Bedeutung der Kommunikation im täglichen Leben. Was steckt dahinter?

Keine Kommunikation gibt es nicht

Man kann nicht nicht kommunizieren – das bedeutet: Selbst wenn man den Mund hält, trifft man damit doch eine Aussage. Die Juristen sprechen von beredtem Schweigen. Gesellschaftliche Erwartungen führen dazu, dass auch das Unterlassen einer Äußerung als Aussage interpretiert wird. Hinzu kommt, dass man nicht nur mit Worten sprechen kann. Oft genug sind es Gestik und Mimik, die ein Statement transportieren. Ein Achselzucken, ein Nicken oder eine gerunzelte Stirn lassen regelmäßig tief blicken. Nur wenige Menschen haben solche Signale vollständig unter ihrer Kontrolle.

Kommunikation will gekonnt sein

Wenn wir insofern im Beruf wie im Privaten pausenlos kommunizieren, lohnt sich natürlich jedes Bemühen um gute und zielführende Kommunikation. Das, was ich sagen will, sollte möglichst deckungsgleich mit dem sein, was mein Gesprächspartner hört. Das setzt voraus, dass man sich ab und an auch einmal selbst beobachtet, um ein Gefühl für die eigene Wirkung auf Andere zu bekommene. Kommunikationstrainer unterstützen das regelmäßig durch persönliches Feedback und den Einsatz einer Videokamera. Im ersten Moment ist es zwar unangenehm, sich selbst in Aktion zu sehen. Der darauf folgende Aha-Effekt ist allerdings regelmäßig immens.

Üben, üben, üben

Entdeckt man Verbesserungspotenzial bei den eigenen Formulierungen oder der eigenen Haltung im Gespräch, ist das kein Beinbruch. Denn sooft wir in Beruf oder Alltag kommunizieren, so oft haben wir auch Gelegenheit dazu, bessere Kommunikation einzuüben. Man braucht dazu nur die Fähigkeit zur Selbstkritik und den Mut, auch einmal ungewohnte Wege zu gehen. Dafür winkt dann aber ein großer Nutzen: Die ganz überwiegende Zahl derjenigen, die ihr Kommunikationsverhalten reflektieren und bewusst gestalten, sind geradezu verblüfft darüber, wie positiv sich ihrer Wirkung auf Gesprächspartner entwickelt. Einen Versuch sollte es jedem wert sein.

Digitale Kommunikation

Paul watzlawicks lektionen für das digitale miteinander.

Die 50-jährigen Axiome des Kommunikationsforschers scheinen auch für unser Online-Verhalten zu gelten

Foto: Christian Fischer

Wien – Zwei Personen sitzen im Auto. "Du, da vorn ist grün", sagt eine. Die andere gibt Gas und verdreht die Augen. Was drückt die erste Person durch ihre Aussage aus, und was will die zweite durch ihre stumme Reaktion sagen? Eines ist klar: Kommunikation ist nicht immer selbsterklärend.

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SERIE | PAUL WATZLAWICK LESEN: “Man kann nicht nicht kommunizieren”

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Der Satz „Man kann nicht nicht kommunizieren“ ist eines von fünf Axiomen der Kommunikationstheorie von Paul Watzlawick. Dass dieses Axiom im Alltag eine Grundlage hat, lässt sich unendlich oft und in vermeintlich unbedeutenden, kleinen Tagesszenen beobachten. Allein diese Tatsache macht das Axiom  zum wichtigsten, zu beachtender Aspekt in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Es ist Watzlawicks erstes Axiom in einer Folge von fünf.  

So könnte eine typische Situation aussehen:

In einem Teammeeting sitzt ein Kollege leicht abgewandt vom Tisch und vom Redner. Er verfolgt zwar das Gespräch, beteiligt sich jedoch nicht mit Wortbeiträgen. Deswegen liegt die Annahme nahe, er habe nichts zu sagen und wolle gar nicht kommunizieren. Doch in dieser Passivität liegt bereits Kommunikation. Ganz gleich, welche Körpersprache er spricht,  beteiligt er sich nämlich doch am Gespräch. Vielleicht schaut er auf seine Hände, rutscht auf dem Stuhl hin und her. Vielleicht blickt er in sich gekehrt. Die Dinge sind nicht, wie sie uns oft im ersten Moment erscheinen. Zu fragen bliebe immer, was der Kollege mit seinem Verhalten sagt.

Eine weitere häufig gesehene Alltagsszene ist die Begegnung von zwei Kollegen auf einem Flur, bei dem der eine stumm am anderen vorbeiläuft und keinen Blickkontakt aufnimmt. Die Botschaft ist eindeutig: Diese Person teilt mit, dass sie im Moment – aus was für Gründen auch immer – nicht kommunizieren möchte.        Im Dialog  zu sein, setzt keine bewusste                Kommunikation voraus …

Was bedeuten diese Beobachtungen und Erkenntnisse für uns im HR-Alltag? Ich finde es wichtig, dass wir uns voll darüber bewusst sind, dass wir dauernd, aber auch wirklich immer kommunizieren. Wir können dem quasi nicht entrinnen, wir senden ununterbrochen Signale und stehen somit mit unseren Mitmenschen in einem anhaltenden Dialog. Dialog entsteht nicht durch Willen zur Kommunikation, sondern durch das bloße Lebendig-Sein. Auch wenn kein Wort gesprochen wird, teilen wir unserer Umgebung etwas mit, sei es durch unsere Körperhaltung, unsere aktive Mimik, unsere Gestik oder durch unser vermeintliches „Nicht-Verhalten“.

Was passiert, wenn wir uns der umfassenden Dimension von Kommunikation nicht bewusst sind? (Und Bewusstsein meint nicht: ab und zu etwas zu beherzigen). Bewusstsein und Verinnerlichung sind die Stichworte. Wie oft kommt es vor, dass Missverständnisse entstehen, weil zum Beispiel eine Seite nicht reagiert und glaubt, damit keinen Dialog aufzunehmen und die andere Seite in diesem Verhalten eine Botschaft sieht, die sie aus dem eigenen Verständnis bildet? Unterschiedliche und nicht kommunizierte Wahrnehmung schafft Grauzonen. Wer bewusst mit sich und anderen im Kontakt ist , schafft Klarheit. 

Daraus folgt der Lehrsatz:

Umso transparenter, offener und vor allem bewusster – und das meint nicht gesteuert oder verstellt –  jemand kommuniziert, umso weniger Missverständnisse, Unklarheiten und Konflikte setzt er zwischen sich und seiner Umwelt.

Für mich ist Kommunikation eines der spannendsten Themen im Leben überhaupt. Ich habe erfahren, dass es nötig ist, Bewusstsein und Sensibilität für verbale und nonverbale Kommunikation ständig zu entwickeln, denn es sind keine Prozess, die sich ein für allemal abschließen lassen. 

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Nicole Theissen

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Das grosse Missverständnis: Nicht alles ist Kommunikation!

Das grosse Missverständnis: Nicht alles ist Kommunikation!

Autor*innen: Dominik Godat & Elfie Czerny

Üben Sie die Körpersprache Ihres Gegenübers zu lesen? Sehen Sie versteckte Botschaften in der Art und Weise, wie Ihre Gesprächspartnerin sitzt? Dann sind Sie wahrscheinlich einem der grössten Missverständnisse der Kommunikation der letzten 50 Jahre aufgesessen. Denn auch wenn es unmöglich ist, in einem interaktionellen Setting nichts zu kommunizieren, ist nicht alles Verhalten kommunikativ und schon gar nicht bedeutungsvoll.

Es gibt unzählige Bücher über Körpersprache. Die meisten wollen uns weis machen, dass gewisse Posen, gewisse Körperhaltungen, gewisse Körperreaktionen etwas bedeuten, unabhängig von dem, was verbal gesprochen wird. Das Nonverbale und das Verbale werden dabei als separate Kanäle mit unterschiedlicher Bedeutung beschrieben. Obwohl wir das alle so gelernt haben, ist es einerseits empirisch nicht haltbar und baut andererseits auf einem rund 50-jährigen Missverständnis auf.

Man kann nicht nicht kommunizieren

Wir alle kennen sie. Die 5 Axiome der Kommunikation, die Paul Watzlawick, Janet Beavin (heute Bavelas) und Don D. Jackson 1967 formulierten [1] , haben die Art, wie wir über Kommunikation sprechen in den letzten 50 Jahren bestimmt. Obwohl Watzlawick, Beavin und Jackson die 5 Axiome bereits damals lediglich als provisorische Hypothesen betrachteten, «die weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Endgültigkeit erheben können.» [2] und die empirisch überprüft werden sollten [3] , sehen viele sie bis heute als Gesetzmässigkeiten an. Vor allem Axiom 1 «Man kann nicht nicht kommunizieren» hat besonders viel Beachtung erhalten und wird leider auch heute noch oft missverstanden.

Axiom 1 besteht aus zwei Hypothesen:

  • Jedes Verhalten in einer zwischenpersönlichen Situation hat Mitteilungscharakter, d.h. ist Kommunikation.
  • Daraus folgt: Man kann nicht nicht kommunizieren.

Gerade die erste Hypothese führte mit folgender tautologischer Schlussfolgerung zum Hype um Körpersprache: Da man nicht nicht kommunizieren kann, muss jede Körperreaktion etwas bedeuten. Und es ist wichtig, diese Bedeutungen zu kennen respektive zu interpretieren.  

Zwei unterschiedliche logische Argumentationen

Dieser Hype um Körpersprache hält noch immer an, obwohl die Schlussfolgerung auf zwei logisch unterschiedlichen Aussagen basiert und empirisch nicht haltbar ist. Einerseits wurde aus einer überprüfbaren Hypothese eine nicht falsifizierbare Tatsache gemacht und andererseits wurden zwei unterschiedliche logische Argumentationen miteinander vermischt.

Janet Bavelas [4] weist selber darauf hin, dass ihre beiden Hypothesen zwei unterschiedliche logische Argumentationen aufweisen. «Jedes Verhalten ist Kommunikation» ist eine universelle Aussage, die jedem Verhalten kommunikative Eigenschaften unterstellt. Während «Man kann nicht nicht kommunizieren» lediglich aussagt, dass in der Präsenz von anderen gewisses Verhalten kommunikativ sein muss.

Das bedeutet, dass wenn die erste Aussage wahr ist, die zweite Aussage auch wahr sein muss. Wenn jedes Verhalten Kommunikation ist, dann stimmt es auch, dass man nicht nicht kommunizieren kann. Wenn die erste Aussage jedoch falsch ist und nicht jedes Verhalten Kommunikation ist, dann kann es trotzdem sein, dass die zweite Aussage wahr ist. Auch wenn nicht jedes Verhalten Kommunikation ist, kann es trotzdem sein, dass man in der Präsenz von anderen nicht darum herumkommt, etwas zu kommunizieren.

Oder umgedreht: Auch wenn «man nicht nicht kommunizieren kann», heisst dies nicht, dass jedes Verhalten Kommunikation sein muss.

Nonverbales Verhalten und nonverbale Kommunikation

Wiener et al. trafen bereits 1972 [5] die Unterscheidung zwischen nonverbalem Verhalten und nonverbaler Kommunikation. Sie sehen dabei nonverbale Kommunikation als Untergruppe nonverbalen Verhaltens.

Sie unterscheiden zwei unterschiedliche Formen nonverbalen Verhaltens:

  • Kommunikatives Verhalten: Verhalten, mit dem die Person etwas mitteilt und auf das das Gesprächsgegenüber sich bezieht.
  • Informatives Verhalten: Verhalten das lediglich vom Gesprächsgegenüber als Kommunikation interpretiert wird.

Informatives Verhalten wird nur von einer Seite, ohne Zutun der anderen Person, interpretiert. Die Interpretation des Verhaltens hängt dabei stark von den Ideen der interpretierenden Person ab. Da es vorwiegend «im Kopf» einer Person stattfindet und nicht als Interaktion zwischen Personen, kann es nicht durch Beobachtung empirisch erforscht werden. Zudem gilt es nicht als interaktionell und wird zwar als nonverbales Verhalten, nicht jedoch als nonverbale Kommunikation gesehen.

Kommunikatives Verhalten hingegen ist interaktionell und kann als Austausch zwischen den Gesprächsgegenübern gesehen werden. Da kommunikatives Verhalten «zwischen den Personen» stattfindet – die eine Person möchte damit etwas mitteilen und die zweite Person bezieht sich auf das Verhalten der ersten Person – kann es empirisch beobachtet werden und wird als nonverbale Kommunikation gesehen.

Nicht jedes Verhalten ist kommunikativ

Aus der oben erwähnten Unterscheidung ergeben sich drei nonverbale Verhalten:

  • Nicht informatives, nicht kommunikatives Verhalten (nonverbales Verhalten): Verhalten, das vom Gesprächsgegenüber nicht interpretiert wird und mit dem auch nichts kommuniziert werden soll (Das könnte zum Beispiel das Bewegen des kleinen Zehs oder das Ausstrecken der Finger der Hand, die auf dem Tisch liegt, sein.).
  • Informatives Verhalten (nonverbales Verhalten): Verhalten, das zwar vom Gesprächsgegenüber interpretiert wird, mit dem jedoch nichts kommuniziert werden soll (Das könnte zum Beispiel das sichtbare Kratzen eines Mückenstichs sein).
  • Kommunikatives Verhalten (nonverbale Kommunikation): Verhalten, mit dem die Person etwas kommuniziert (z.B. Das Signalisieren eines Telefonhörers mit der rechten Hand, während die Person sagt: «Ich habe gestern mit meiner Mutter gesprochen.») und auf das die andere Person sich bezieht (z.B. mit einer Zuhörreaktion wie «Ah, so» oder «Mhmm» oder mit einem anschliessendem Kommentar oder einer Frage).

Nicht jedes Verhalten ist kommunikativ und schon gar nicht bedeutungsvoll. Das erste Verhalten ist weder für die ein noch die andere Person bedeutungsvoll. Das zweite Verhalten hat zwar für die interpretierende Person eine Bedeutung. Dies muss jedoch nicht zwingend für die andere Person auch so sein. Und lediglich die dritte Art nonverbalen Verhaltens ist kommunikativ.

Bavelas und Chovil [6] konkretisieren nonverbale Kommunikation dahingehend, dass nonverbales kommunikatives Verhalten nur in der Präsenz von anderen Personen stattfindet (um etwas zu kommunizieren), nicht jedoch, wenn die Person alleine ist. So konnten Forschende zum Beispiel zeigen, dass Personen, die in ein versalzenes Sandwich beissen, nur dann den Gesichtsausdruck von «Ekel» zeigen, wenn andere Personen präsent sind [7] .

Obwohl in Forschungskreisen schon lange klar ist, dass die damals formulierte Hypothese, dass jedes Verhalten Kommunikation ist, falsch ist, hält sich diese Idee in der allgemeinen Öffentlichkeit noch immer hartnäckig. Oder in den Worten von Janet Bavelas: «’As for all behavior is communication’, I thought that this error was only in the literature for five years before being corrected by Wiener et. al (1972). [8] »

Kann man nicht nicht kommunizieren?

Heisst dies nun, dass Axiom 1 «Man kann nicht nicht kommunizieren» falsch ist? Nein. Auch wenn die Herleitung des Axioms widerlegt wurde und nicht jedes Verhalten Kommunikation ist, kann es trotzdem sein, dass in der Präsenz von anderen gewisses Verhalten kommunikativ sein muss.

Aktuelle Studien der Mikroanalyse zeigen, dass kommunikative Verhaltensweisen (z.B. Nicken, Blickkontakt, Gesichtsgesten, Worte) in Interaktionen laufend auftreten [9] . Doch auch wenn keine verbale Interaktion stattfindet, scheint es unmöglich zu sein, gar nichts zu kommunizieren. Die Präsenz von anderen Personen scheint es notwendig zu machen, zumindest die persönliche Gesprächsverfügbarkeit oder -unverfügbarkeit zu kommunizieren. In Situationen, in denen Menschen zum Beispiel Kommunikation vermeiden wollen, schauen sie vielfach rasch weg, wenn ein Augenkontakt stattfindet und kommunizieren damit, dass sie für eine weitere Interaktion nicht verfügbar sind. «Man kann nicht nicht kommunizieren» steht somit weiterhin als empirisch überprüfbare Hypothese im Raum.

Wie soll ich mit nonverbalem Verhalten umgehen, dass ich nicht deuten kann?

Auch wenn viele Bücher zu Körpersprache dies propagieren: Nicht jedes Verhalten ist kommunikativ. Und nicht jedes Verhalten ist bedeutungsvoll, zumindest nicht für Ihre Gesprächsgegenüber. «Dennoch könnte es doch Sinn machen, zumindest informelles Verhalten zu interpretieren?» werden Sie vielleicht nun entgegnen.

Aus unserer Sicht macht dies meist wenig Sinn. Auf der einen Seite ist vielfach klar, was das Verhalten des Gegenübers zeigt. Es braucht keine weiteren Interpretationen. Wenn Ihr Gegenüber sich am Arm nach einem Mückenstich kratzt oder den Kaffee zum Mund nimmt und dabei beginnt zu lächeln, fragen Sie sich kaum, was dies (noch) bedeuten könnte.

Auf der anderen Seite sind Interpretation stark abhängig von der interpretierenden Person und müssen nichts mit den Erfahrungen der anderen Person zu tun haben. Personen sind unterschiedlich und reagieren oft verschieden. Obwohl Ihnen dies Bücher über Körpersprache weis machen wollen, gibt es kaum wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse, die zeigen, dass Verhalten generell – also unabhängig von der Person und der aktuellen Interaktion – eine Bedeutung hat. Sie lesen in solchen Büchern zum Beispiel von Ideen wie «Wenn jemand die Arme verschränkt, heisst dies, dass die Person abweisend ist.», obwohl der Person vielleicht einfach nur kalt ist, es für sie so gemütlicher ist, sie Rückenschmerzen hat etc. Hätte Verhalten eine generelle personenunabhängige Bedeutung, dann würde dies ja bedeuten, dass sich alle Personen generell gleich verhalten. Das dies nicht der Fall ist, merken wir tagtäglich, wenn wir wieder erstaunt sind, das andere Personen Dinge anders tun.

Anstatt zu interpretieren, lohnt es sich deshalb nachzufragen. Die einzige Person, die wissen kann, ob ihr non-verbales Verhalten eine Bedeutung haben könnte, ist Ihr Gesprächsgegenüber.

Weiterbildungen zum Thema Elfie Czerny und Dominik Godat führen das Zentrum für Lösungsfokussierte Gesprächsführung . Sie erforschen Kommunikation mit Mikroanalyse von Face-to-Face Gesprächen .

Sie leiten den Fachkurs Lösungsfokussierte Führung an der Hochschule Luzern – Wirtschaft , in der dieses Wissen einfliesst.

[1] Watzlawick, Paul/Beavin, Janet H./Jackson, Don D. (1967). Pragmatics of Human Communication: A Study of Interactional Patterns, Pathologies, and Paradoxes. New York: W.W. Norton & Company. Auf Deutsch erschienen als Watzlawick, Paul/Beavin, Janet H./Jackson, Don D. (1969). Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien. Bern: Verlag Hans Huber, Hogrefe AG.

[2] Watzlawick, Paul/Beavin, Janet/Jackson, Don. D. (2017). Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. 13., unveränderte Auflage. Bern: Hogrefe Verlag. S. 57.

[3] Bavelas, Janet B. (1990). Forum: Can One Not Communicate? Behaving and Communicating: A Reply to Motley. Western Journal of Speech Communication, 54 (Fall 1990), S. 593-602.

[4] Bavelas, Janet B. (1990). Forum: Can One Not Communicate? Behaving and Communicating: A Reply to Motley. Western Journal of Speech Communication, 54 (Fall 1990), S. 593-602.

[5] Wiener, Morton/Devoe, Shannan/Rubinow, Stuart/Geller, Jesse (1972). Nonverbal behavior and nonverbal communication. Psychological Review, 79(3), S. 185–214.

[6] Bavelas, Janet B. (1990). Forum: Can One Not Communicate? Behaving and Communicating: A Reply to Motley. Western Journal of Speech Communication, 54 (Fall 1990), S. 596.

[7] Brightman, Vernon/Segal, Arthur/Werther, Patti/Steiner, Jacob (1975). Ethological study of facial expression in response to taste stimuli. Journal of Dental Research, 54, L141.

[8] Bavelas, Janet B. (1990). Forum: Can One Not Communicate? Behaving and Communicating: A Reply to Motley. Western Journal of Speech Communication, 54 (Fall 1990), S. 599.

[9] Bavelas, Janet/Gerwing, Jennifer/Healing, Sara (2017). Doing mutual understanding. Calibrating with micro-sequences in face-to-face dialogue. Journal of Pragmatics 121 (2017). S. 91-112.

2 Kommentare

Dominik Godat & Elfie J. Czerny

Herzlichen Dank für deinen Input, lieber Andreas. Janet Bavelas ging davon aus, dass dieses Missverständnis seit 1990 definitiv hätte geklärt sein müssen. Hier spricht sie u.a. darüber mit uns: https://www.sfontour.com/project/sfp-10-seeing-interaction-interview-with-janet-beavin-bavelas/

Mag. Andreas Heimerl

Danke für den sehr klaren und erhellenden Artikel. Ja, das ist eines der großen Missverständnisse, welches Wiener ja schon früh aufgeklärt hatte. Im Zusammenhang mit der Interpretation von Kommunikation z.,B. im Beratungs- oder Coachingkontext möchte ich nur auf die im NLP verbreitete Technik des Kalibrierens verweisen, wo ein Zusammenhang zwischen Situation und Verhalten hergestellt werden muss, bevor das spezifische Verhalten vom Therapeuten genützt werden kann. Die Gestik als solche bedeutet noch gar nichts, die wenn-dann-Relation (Wenn du von diesem Stress erzählst, kratzt du dich jedesmal am Unterarm) ist das Entscheidende.

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Schlüsselaspekte für Führungskräfte und HR-Verantwortliche zur Gestaltung der Arbeitswelt von morgen....

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Charismatische Führung – ein sozialer Interaktionsprozess

Von Dr. Andreas Jäger Fontana , Graziella Contratto, Dirigentin, Unternehmerin, Kuratorin

In der Auseinandersetzung mit Führung entstehen immer wieder vermeintlich neue Konzepte. Im Dialog mit einer Dirigentin entdecken wir die Entwicklung.

Mehrere Personen stehen zusammen und besprechen etwas.

Das Kommunikationsmodell nach Watzlawick: So profitieren Führungskräfte

Zufriedene Mitarbeiter und ein positives Teamgefühl – wenn Kommunikation gut funktioniert, läuft auch die Zusammenarbeit im Unternehmen meist reibungslos. Aber was ist eigentlich gute Kommunikation und was sind typische Fehler? Das Kommunikationsmodell nach Watzlawick gibt fundierte Antworten: Die 5 Axiome (oder Grundsätze) der Kommunikation helfen Ihnen, sich mit Ihrem Team und Ihren Kunden besser zu verständigen und Missverständnisse zu vermeiden. Wir erklären Ihnen das Modell anhand von praktischen Beispielen und geben Ihnen Tipps für eine erfolgreiche Kommunikation im beruflichen Alltag.

Paul Watzlawick: Der Mann hinter dem Kommunikationsmodell

Paul Watzlawick war ein Philosoph, Kommunikationswissenschaftler und Psychotherapeut. Er wurde 1921 in Österreich geboren und verbrachte den Großteil seines Erwachsenenlebens in seiner Wahlheimat Kalifornien. Dort forschte er am Mental Research Institute in Palo Alto und beschäftigte sich intensiv mit der Thematik rund um die menschliche Kommunikation.

Paul Watzlawick leistete bedeutende Beiträge zu neuen Denkansätzen und veröffentlichte rund 18 Bücher, die in 85 Sprachen übersetzt wurden. Das Kommunikationsmodell nach Watzlawick ist einer der bekanntesten Versuche, menschliche Kommunikation zu verstehen und zu verbessern.

Die 5 Axiome nach Watzlawick anhand von Beispielen

In einem seiner erfolgreichsten Werke „Menschliche Kommunikation“ aus dem Jahr 1967 setzen sich Paul Watzlawick, Janet H. Beavin und Don D. Jackson mit der Frage auseinander, welchen Regeln Gespräche und Interaktionen unterliegen. Sie beschreiben darin 5 Axiome der Kommunikation, also allgemeingültige Regeln oder Grundsätze, die sich sowohl auf den privaten als auch auf den beruflichen Kontext übertragen lassen.

Das Kommunikationsmodell nach Watzlawick bietet einen Erklärungsansatz für misslungene Interaktionen und zeigt Lösungsmöglichkeiten für den Alltag auf. Wir machen die 5 Axiome nach Watzlawick anhand von Beispielen für Sie nachvollziehbar und zeigen Ihnen, warum Kommunikation im Berufsalltag manchmal misslingt.

Axiom 1: Man kann nicht nicht kommunizieren

Die Team-Besprechung dauert heute länger als üblich. Bisher hat sich niemand beschwert, aber Sie merken trotzdem, dass viele Mitarbeiter ungeduldig werden. Ein Teilnehmer schaut immer wieder auf die Uhr. Ein anderer trommelt mit den Fingern auf die Tischplatte. Der dritte unterdrückt ein Gähnen.

In seinem Kommunikationsmodell beschreibt Paul Watzlawick: Man kann nicht nicht kommunizieren. Denn nicht nur Worte, sondern auch Gestik und Mimik spielen in der Kommunikation mit anderen eine wichtige Rolle. Durch unsere Körpersprache signalisieren wir dem Gesprächspartner beispielsweise Interesse oder Desinteresse und drücken aus, wie wir uns in der Gesprächssituation fühlen. Dieser Vorgang läuft häufig unbewusst ab und kann nicht selten zu Missverständnissen führen.

Axiom 2: Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt

Bei einem Projekt gibt es eine wichtige Änderung, über die Sie sowohl den Kunden als auch einen Kollegen informieren müssen. Ihren Kollegen kennen Sie bereits seit Jahren und Sie sind außerhalb der Arbeit gut befreundet. Obwohl Sie beiden Gesprächspartnern dieselbe Sachinformation übermitteln möchten, würden Sie sicher in beiden Situationen eine individuelle Wortwahl treffen. In der Kommunikation mit dem Kunden achten Sie wahrscheinlich auf einen formellen, höflichen Umgangston. Im Gespräch mit Ihrem Freund und Kollegen kann das schon mal anders sein: Hier können Sie auch informell kommunizieren und direkt auf den Punkt kommen, ohne unhöflich zu erscheinen.

Kommunikation nach Watzlawick geschieht niemals nur auf der Sachebene, sondern hat immer auch einen Beziehungsaspekt. Denn mit unseren Worten und unserer Körpersprache übermitteln wir nicht nur eine Botschaft, sondern drücken auch aus, in welcher Beziehung wir zu unserem Gegenüber stehen. Wie gut kennen wir unseren Gesprächspartner und was denken wir über ihn? Ist das Verhältnis positiv oder eher angespannt? Was hält unser Gegenüber von uns und inwieweit beeinflusst das seine Interpretation unserer Botschaft? Misslungene Kommunikation entsteht zum Beispiel, wenn wir die Botschaft unseres Gegenüber abwerten, weil wir jemanden nicht sympathisch finden.

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Axiom 3: Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung

Ihr Team hat eine Aufgabe nicht zufriedenstellend bearbeitet und Sie weisen Ihre Mitarbeiter darauf hin. Diese verteidigen sich: Das Onboarding war unzureichend und sie konnten der Aufgabe nicht wie gewünscht nachkommen. Daraufhin möchten Sie wissen, warum die Mitarbeiter Ihnen das nicht schon eher mitgeteilt haben.

Das Beispiel zeigt: Kommunikation hat häufig keinen klaren Anfangs- und Endpunkt. Das Kommunikationsmodell nach Watzlawick beschreibt es so: Kommunikation ist immer zugleich Ursache und Wirkung. Alles, was mitgeteilt wird – ob verbal oder nonverbal – löst beim Gegenüber eine Reaktion aus. Und diese Reaktion löst wiederum ein Verhalten beim anderen Gesprächspartner aus. Misslungene Kommunikation entsteht dann, wenn Gesprächspartner die Ursache nur bei anderen suchen und nicht merken, was sie selbst mit ihrem Verhalten auslösen.

Axiom 4: Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten

Das 4. Axiom des Kommunikationsmodells nach Watzlawick beschreibt das Zusammenspiel von verbaler (digitaler) und nonverbaler (analoger) Kommunikation. Oder anders ausgedrückt: Eine Botschaft lässt sich nicht ohne das Zusammenspiel von gesprochener Sprache, Mimik und Gestik entschlüsseln. Nicht nur was wir sagen spielt eine Rolle bei der Interpretation, sondern auch, wie wir es sagen. Ist unser Tonfall freundlich oder unfreundlich? Meinen wir das Gesagte ernst oder sagen wir es mit einem sarkastischen Unterton? Lächeln wir oder ziehen wir ein trauriges Gesicht? Umgekehrt können wir von der Körpersprache allein keine Rückschlüsse auf die Ursache ziehen, sondern müssen erst nachhaken.

Hier ein Beispiel: Ein Mitarbeiter erhält in der Mittagspause einen Anruf. Seine analoge Kommunikation, also seine Körpersprache, verrät Ihnen, dass er sehr aufgebracht und nervös ist. Aber erst durch das verbale Nachfragen (digitale Kommunikation) erfahren Sie auch den Grund dafür: Seine Tochter hatte in der Schule einen Sportunfall und hat sich das Bein gebrochen.

Axiom 5: Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär

Das Kommunikationsmodell nach Watzlawick stellt fest, dass sich Gesprächspartner nicht immer auf Augenhöhe begegnen. Ob Lehrer-Schüler- oder Eltern-Kind-Beziehung: Zwischen manchen Gesprächspartnern spielt Ungleichheit eine wichtige Rolle und das beeinflusst die Kommunikation. Watzlawick spricht hier von komplementärer Kommunikation. Symmetrische Kommunikation findet statt, wenn sich gleichgestellte Gesprächspartner unterhalten. Anstatt ihre Unterschiede zu betonen, konzentrieren sie sich auf ihre Gemeinsamkeiten.

Im betrieblichen Alltag findet symmetrische Kommunikation nach Watzlawick beispielsweise zwischen Teamkollegen statt. Ein Gespräch zwischen einer Führungskraft und einem Mitarbeiter ist dagegen komplementär, da der Mitarbeiter sich an die Erwartungshaltung des Vorgesetzten anpassen muss.

Watzlawicks Kommunikationsmodell in der Praxis: Tipps für Führungskräfte

Sie möchten wissen, wie Sie sich das Kommunikationsmodell Watzlawicks in Ihrem betrieblichen Alltag zunutze machen können? Unsere Tipps sorgen für effektivere Gespräche mit Ihrem Team und helfen Ihnen, das eigene Gesprächsverhalten zu hinterfragen und zu verbessern.

Axiom 1: Kommunizieren Sie bewusster

Auch im beruflichen Alltag gilt: Man kann nicht nicht kommunizieren. Jede Ihrer Reaktionen wird von Ihrem Team wahrgenommen und bewertet. Dazu gehört nicht nur das, was sie tatsächlich sagen. Auch Nicht-Reaktionen haben eine starke Wirkung auf andere. Wer zum Beispiel Gespräche mit Kollegen und Mitarbeitern ablehnt oder nur widerwillig annimmt, wirkt abweisend und unnahbar. Das Ignorieren oder einseitige Beenden von Kommunikation hat ähnlich negative Auswirkungen auf das Bild, das sich andere von Ihnen machen.

Diese Erkenntnis aus Watzlawicks Kommunikationsmodell kann im beruflichen Alltag sehr hilfreich sein. Überlegen Sie sich, wie Sie von Ihrem Team wahrgenommen werden möchten und machen Sie sich bewusst, wie Sie kommunizieren. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie ein offenes Ohr haben und achten Sie auf einen respektvollen Umgangston.

Axiom 2: Bauen Sie positive Beziehungen auf

Machen Sie sich bewusst, dass Kommunikation nicht nur einen Mitteilungscharakter hat, sondern sich auch immer auf der Beziehungsebene abspielt. Sie möchten, dass Ihr Team motiviert arbeitet? Das gelingt besser, wenn Sie eine positive Beziehung zu Ihren Mitarbeitern aufbauen und auch persönliches Interesse zeigen.

Watzlawicks Kommunikationsmodell bietet eine Erklärung, warum Mitarbeiter die Ideen anderer nicht immer objektiv beurteilen. Vielleicht ist Ihnen das im Meeting bereits aufgefallen: Vorschläge von bestimmten manchen Mitarbeitern werden gern angenommen, während andere auf allgemeine Ablehnung stoßen. Das liegt nicht immer daran, dass die Ideen an sich nicht gut sind. Häufig beeinflusst die Beziehung der Teammitglieder untereinander deren Urteilskraft. Als Führungskraft können Sie Ihre Mitarbeiter bitten, allen Vorschlägen eine Chance zu geben und sich bewusst in Objektivität zu üben.

Axiom 3: Unterbrechen Sie negative Verhaltensketten

Kommunikation ist nach der Definition Watzlawicks ein Regelkreis von Ursache und Wirkung. Wer sich das bewusst macht, kann ungünstige Verhaltensketten im betrieblichen Alltag unterbrechen oder vollständig vermeiden. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihren Anteil am Erfolg oder Misserfolg eines Gesprächs.

Außerdem ist es hilfreich, sich die eigene Erwartungshaltung bewusst zu machen. Wenn Sie schon öfter schwierige Gespräche mit einem Mitarbeiter geführt haben, rechnen Sie vielleicht auch beim nächsten Mal wieder mit einem negativen Ergebnis. Laut Watzlawicks Kommunikationstheorie kann aber genau diese Erwartungshaltung zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden, indem Ihr Mitarbeiter beispielsweise auf Ihre abweisende Körpersprache ebenfalls negativ reagiert.

Axiom 4: Vermeiden Sie Missverständnisse

Das Kommunikationsmodell nach Watzlawick besagt, dass zum Entschlüsseln einer Botschaft sowohl nonverbale als auch verbale Kommunikation beachtet werden muss. Im beruflichen Alltag können Sie falsche Annahmen und Missverständnisse vermeiden, indem Sie nicht nur anhand der Körpersprache Rückschlüsse ziehen. Ihr Mitarbeiter wirkt im Team-Meeting desinteressiert und gelangweilt? Vielleicht plagen ihn Kopfschmerzen und er findet es schwierig, sich zu konzentrieren. Fragen Sie im Zweifel immer nach, bevor Sie vorschnell ein Urteil fällen.

Achten Sie bei Ihrer eigenen Kommunikation außerdem darauf, dass Ihre nonverbale Sprache das Gesagte unterstreicht. So kommunizieren Sie klar und deutlich und lassen keinen Interpretationsspielraum zu.

Axiom 5: Kommunizieren Sie rollenkonform

Watzlawicks Kommunikationstheorie beschreibt symmetrische und komplementäre Arten von Kommunikation, die sehr unterschiedlich ablaufen. Im betrieblichen Alltag ist es wichtig, das Bewusstsein für verschiedene Beziehungen zu stärken. So vermeiden Sie, dass sich Gespräche unter nicht gleichgestellten Mitarbeitern in eine negative Richtung entwickeln. Problematisch ist es zum Beispiel, wenn der komplementäre Aspekt eskaliert und ein Mitarbeiter das Gefühl hat, sich den Wünschen der Führungskraft vollständig unterordnen zu müssen. Dies führt zu Unselbstständigkeit und Fremdbestimmung. Umgekehrt ist es nicht vorteilhaft, wenn der symmetrische Aspekt zu sehr betont wird und die Führungskraft sich zum Beispiel nicht traut, Entscheidungen für andere zu treffen.

Kriterien für gelungene Kommunikation nach Watzlawick

Das Kommunikationsmodell nach Watzlawick beschreibt, welchen Regeln Gespräche und Interaktionen unterliegen. Aber woran können Sie eigentlich erkennen, dass die Kommunikation gestört ist? Und was macht ein erfolgreiches Gespräch aus? Wir zeigen Ihnen, anhand welcher Kriterien Sie die Kommunikation in Ihrem Unternehmen beurteilen können.

Kommunikation ist erfolgreich, wenn sie zum Ziel führt

Sie suchen ein Gespräch mit Ihrem Mitarbeiter, da seine Arbeitsqualität in letzter Zeit nachgelassen hat. Der Mitarbeiter nimmt ihr Feedback gerne an. In den nächsten Wochen merken Sie: Er hat sein Arbeitsverhalten verändert und ist sorgfältiger geworden. Dieses Beispiel zeigt: Erfolgreiche Kommunikation nach Watzlawick ist zielführend und zieht positive Folgen nach sich.

Das Mitarbeitergespräch im obigen Beispiel könnte aber auch anders ausgehen: Wenn der Betroffene sich persönlich angegriffen fühlt, entwickelt er eine negative Haltung zu Ihnen. An seinem Arbeitsverhalten ändert sich folglich nichts. Gestörte Kommunikation erreicht das gewünschte Ziel also nicht. Außerdem kann sie weitere negative Folgen nach sich ziehen, zum Beispiel Stress und Konflikte am Arbeitsplatz.

Misslungene Kommunikation: Die häufigsten Ursachen vermeiden

Das Kommunikationsmodell nach Watzlawick liefert Gründe für eine misslungene Kommunikation. Gestörte Kommunikation lässt sich zum Beispiel damit erklären, dass die Gesprächspartner nicht alle Ebenen der Nachricht beherrschen. Missverständnisse können dann entstehen, wenn ein Gesprächspartner die Beziehungsebene einer Botschaft ignoriert oder wenn der Empfänger der Nachricht nur dem verbalen Teil der Botschaft Gehör schenkt und die Körpersprache des anderen ignoriert.

Watzlawicks Kommunikationsmodell: Die 5 wichtigsten Punkte

Wenn Sie sich jedoch Watzlawicks 5 Axiome bewusst machen und Ihren Kommunikationsstil entsprechend anpassen, können Sie als Führungskraft erfolgreiche Gespräche führen und fallen nicht in eine misslungene Kommunikation. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte für gelungene Kommunikation in Ihrem Unternehmen:

1. Seien Sie authentisch und kommunizieren Sie offen und ehrlich.

2. Achten Sie auf eine eindeutige Kommunikation. Drücken Sie sich klar aus und unterstreichen Sie das Gesagte mit passenden Gesten.

3. Berücksichtigen Sie den Hintergrund Ihres Gesprächspartners. Mit einem Vorgesetzten sollten Sie anders kommunizieren als mit einem gleichgestellten Teammitglied.

4. Passen Sie Ihre Kommunikation an die Situation an. In einem wichtigen Kundengespräch sollten saloppe Ausdrücke oder Witze vermieden werden.

5. Hören Sie aktiv zu und zeigen Sie das auch mit Ihrer Körpersprache.

Fazit: Watzlawicks Modell führt zur erfolgreichen Kommunikation – auch in Unternehmen

Sie merken: Gelungene Kommunikation nach Watzlawick ist achtsame Kommunikation. Nurwem es gelingt, das eigene Bewusstsein für das Gegenüber zu schärfen, kann erfolgreich Gespräche führen. Kommunikationstraining ist deswegen immer auch eine Schulung der eigenen Aufmerksamkeit. Um ein besserer Gesprächspartner zu werden, kann es sehr hilfreich sein, sich auch mit dem Thema Achtsamkeitstraining auseinanderzusetzen.

Besonders hilfreich ist es auch, Kommunikationsfähigkeiten in praktischen Übungen zu trainieren. Unsere Kompetenztrainings für Fach- und Führungskräfte leisten Ihnen dabei eine wichtige Hilfestellung. So sind Sie für das nächste Kundengespräch oder die Leitung Ihres Team-Meetings bestens gewappnet und lernen, auch mit Menschen aus anderen Kulturkreisen effizient zu kommunizieren.

Wir bringen Sie und Ihr Team voran!

Ob Soft-Skills, Management-Kompetenzen, eine neue Fremdsprache oder interkulturelle Fähigkeiten: Berlitz unterstützt Unternehmen und ihre Angestellten bei der beruflichen Weiterbildung mit vielfältigen Seminarthemen und Lernformaten.

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  • Kommunikation
  • Julia Bernarth

Inhaltsverzeichnis

Kommunikation ist nicht leicht. Manchmal ist sie sogar unglaublich schwer. Auch und vor allen Dingen dann, wenn wir auf der non-verbalen Ebene kommunizieren. Das bedeutet über Körperhaltung, Blickkontakt, Mimik und Gestik. Doch auch der Subtext verbaler Kommunikation ist von entscheidender Bedeutung für ein gelingendes Miteinander. Das bezieht die Betonung und Sprechgeschwindigkeit genauso mit ein, wie die Wortwahl und die Botschaft, die ich meinem Gegenüber vermitteln will. So viele Informationen müssen erst einmal wahrgenommen und dann auch noch richtig verarbeitet und eingeordnet werden, da können schnell Missverständnisse entstehen.

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Die 5 Axiome von Paul Watzlawick auf einen Blick

Paul Watzlawick stellt in seinem Kommunikationsmodell fünf Annahmen über die menschliche Kommunikation auf (bekannt als 5 Axiome). Diese fünf Axiome beschäftigen sich mit der kommunikativen Natur einer jeden zwischenmenschlichen Situation.  

Die Axiome lauten:

  • Man kann   nicht nicht kommunizieren 
  • Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
  • Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung
  • Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten
  • Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär

Man kann nicht nicht kommunizieren bedeutet…

Kommunikation ist allgegenwärtig. Und wer ein Mensch ist, der kommuniziert. Unentwegt und jederzeit. Das heißt, dass wir auch dann kommunizieren, wenn wir denken es vermeintlich gar nicht zu tun, da es unbewusst passiert.

Aber vielleicht kennen auch Sie Momente im Leben, in denen das mit dem Nicht-Kommunizieren gar nicht so eindeutig ist, wie man meinen würde. Das ein oder andere der folgenden Fallbeispiele aus Carolines Leben mag Ihnen eventuell auch aus Ihrem Alltag bekannt vorkommen.

Das erste Axiom am Beispiel von Caroline einfach erklärt

Auf dem Weg von der Arbeit nachhause besorgt Caroline noch etwas im Supermarkt. Eilig nimmt sie sich am Eingang einen Einkaufskorb und läuft dabei fast in eine ältere Dame. Diese erschreckt sich zwar, sagt aber nichts, und schaut stattdessen Caroline nur eindringlich hinterher, was diese durchaus bemerkt. Die Frau nimmt schließlich mit aufeinandergepressten Lippen zögerlich ebenfalls einen Einkaufskorb.

Bereits hier lässt sich klar ein Informationsaustausch zwischen Caroline und der älteren Dame feststellen. Caroline, erschöpft von ihrem Arbeitstag und in Gedanken bei den Lebensmitteln, die sie für das Abendessen einkaufen will, hat in diesem Augenblick nur eine eingeschränkte Wahrnehmung für ihre Umgebung. Die ältere Frau, die womöglich nicht mehr ganz so souverän in ihren Bewegungsabläufen ist, fühlt sich von Caroline überrumpelt und zeigt sich auch ein wenig verärgert. Obwohl sie dies Caroline nicht verbal mitteilt, erkennt sie an der Mimik und der zögerlichen Bewegung der Frau, dass diese offensichtlich von ihrer eiligen Handlung negativ beeinflusst ist.

2. Beispiel

Nach dem Beinahe-Zusammenprall steht Caroline vor dem Nudel-Regal. Während sie sich zwischen zwei Sorten entscheidet, schaut sie nach rechts und sieht bei den Konservendosen einen ehemaligen Mitstudenten. Kurzerhand überlegt sie ihn zu begrüßen, bemerkt aber dann, dass er Ohrhörer trägt und generell sehr in sich gekehrt wirkt. Zwar wartet sie, ob er ihr nicht doch einen Blick zuwirft, stellt dann aber fest, dass er, ohne sie wahrzunehmen, hinter einem anderen Regal verschwindet.

Der Studienkollege ist damit kein Einzelfall. Es ist nicht unüblich, dass Menschen, wenn sie unterwegs sind, sei es im Bus, in der Stadt oder auch beim Einkaufen, beispielsweise Kopfhörer tragen und damit signalisieren, dass sie kein Interesse an einem Gespräch haben. Für das Gegenüber besteht damit eine größere Hemmung diese dann tatsächlich anzusprechen. Caroline versucht zudem zu ihrem Bekannten über die Augen Kontakt herzustellen, was jedoch nicht gelingt, da sich ihre Blicke nicht kreuzen.

3. Beispiel

Caroline steigt kurz vor dem Supermarkt in den Bus ein, mit dem sie sonst auch von der Arbeit nachhause fährt. Als sie sich setzen will, ist sie etwas überrascht in einem Viererabteil ihre Freundin Lisa zu sehen, die gegenüber von Carolines Firma, in einem Friseursalon, arbeitet. Unglücklicherweise sind Lisa und Caroline vor Kurzem im Streit auseinandergegangen und haben sich seitdem nicht mehr gesprochen. Die Blicke der beiden Frauen treffen sich und Lisa bemerkt, dass es sich um ihre Freundin Caroline handelt. Kurzerhand schaut diese demonstrativ aus dem Fenster. Caroline setzt sich auf einen der Vierersitze, ans gegenüberliegende Fenster. Sie erkennt in der Reflexion des Fensters, dass Lisa während der Fahrt immer wieder kurz zu ihr herüberschaut. Als der Bus an Carolines Haltestelle ankommt, und sie an Lisa vorbeigeht, lächelt diese sie etwas gequält an und hält den kleinen Finger und Daumen ihrer rechten Hand wie einen Telefonhörer an ihr Ohr. Caroline erwidert das Lächeln und nickt ihr zu, während sie den Bus verlässt.

Obwohl Caroline und Lisa kein Wort miteinander gewechselt haben, ist während der Busfahrt eine ganze Konversation abgelaufen. Anfänglich gibt Lisa ihrer Freundin zu verstehen, dass sie von dieser nichts wissen wolle. Dann nähert sie sich mit der zurückhaltenden Suche nach Blickkontakt an und gibt ihr schließlich ganz offensichtlich ein Zeichen, dass sie (zu einem späteren Zeitpunkt) mit ihr telefonieren wolle, also möglicherweise bereit sei den Streit mit ihr zu klären.

4. Beispiel

Zuhause angekommen räumt Caroline ihren Einkauf aus und stellt bereits ein paar Töpfe auf den Herd, um mit dem Kochen zu beginnen. Dabei fällt ihr auf, dass in der Spüle noch immer das Geschirr vom Vortag steht. Caroline, die im Übrigen in einer WG mit zwei Mitbewohnern lebt, überprüft den Putzplan und nimmt kurzerhand einen roten Filzstift, um den Namen des Mitbewohners dick zu unterstreichen, der heute eigentlich mit dem Abwasch an der Reihe ist. Um ganz sicher zu gehen, setzt sie noch ein Ausrufezeichen hinter seinen Namen und wendet sich dann seufzend wieder der Vorbereitung des Abendessens zu.

Auch hier hat eine Form der Kommunikation stattgefunden. Carolines Mitbewohner wird, sobald er den Putzplan sieht, noch einmal klar und deutlich daran erinnert, dass er den Abwasch vergessen hat.

5. Beispiel

Am nächsten Morgen kommt Caroline in die Küche und sieht, wie ihre Mitbewohnerin Hannah mit ihrem Mitbewohner Jannis spricht, der jedoch nur schweigend und teilnahmslos am Tisch sitzt und uninteressiert auf seinem Brot kaut. Als Caroline sich zu den beiden setzt, fragt sie Jannis ein wenig herausfordernd: „Was ist denn los? Ist das, was Hannah erzählt so uninteressant?“ Jannis erwidert: „Nein, ist total spannend.“ Caroline nickt, hört aber in Jannis‘ Stimme einen leicht genervten Unterton.

In diesem Fall zeigen die Körperhaltung und Mimik von Carolines Mitbewohner Jannis, dass er sich durch das Gespräch, oder eher die Erzählung, von Hannah gelangweilt fühlt. Anstatt dies zuzugeben, behauptet er das Gegenteil. Sicherlich ist aber sowohl Caroline als auch Hannah klar, dass Jannis nicht die Wahrheit sagt.

Endwort zu Paul Watzlawicks berühmtem Satz

Die Geschichte von Caroline ließe sich mit Sicherheit noch über viele weitere Situationen erstrecken. Hoffentlich ist aber durch die beschriebenen Beispiele bereits klar geworden, was es bedeutet, dass wir nicht in der Lage sind, nicht zu kommunizieren. Dies ist eine Grundregel der Kommunikationstheorie. Genauso sind wir nicht imstande uns nicht zu verhalten, nicht zu denken oder nicht zu fühlen. Und letztendlich sind all dies Informationen, die wir unserem Gegenüber, bewusst oder unbewusst, zu jedem Zeitpunkt über die nonverbale Ebene vermitteln oder von diesem aufnehmen. Achten Sie doch mal in Ihrem Alltag bewusst darauf, wie häufig Sie etwas mitteilen, ohne es beabsichtigt zu haben.

Vielleicht fallen Ihnen dadurch auch immer wiederkehrende Kommunikationsmuster bei Ihnen selbst oder anderen Menschen auf, und der ein oder andere Streit lässt sich durch diese Bewusstheit bereits leichter lösen.

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Eines der beliebtesten Zitate zur Kommunikation stammt vom Kommunikationswissenschaftler und Psychologen Paul Watzlawick. Was bedeutet seine Formulierung „Man kann nicht nicht kommunzieren“?

Sie ist das erste der fünf Axiome Watzlawicks zum systemischen Wesen der Kommunikation. Ihr Kern: Kommunikation ist allgegenwärtig. Menschen sind immer in Kommunikation, ob durch Sprache oder Körpersprache, ob durch Verhalten im Sinne von Taten oder Unterlassungen.

Denn Kommunikation, so Watzlawick, findet sowohl verbal als auch nonverbal sowie bewusst als auch unbewusst statt. Da sich Menschen immer in irgendeiner Weise zueinander verhalten (auch wenn sie abweisend sind), stehen sie immer in Kommunikation. Die moderne Neurobiologie nennt diese Phänomen verkörperte Kommunikation bzw. embodied communication .

Watzlawick verdeutlicht mit seinem zentralen Axiom, dass gute Kommunikation nicht auf die Wahl der richtigen Worte reduziert werden kann. Solange wir uns zueinander verhalten, senden und empfangen wir Botschaften auf vielerlei Ebenen.

Gute Verständigung setzt voraus, dass wir Bewusstheit für die vielfältigen Ebenen der Kommunikation entwickeln. Im NLP betrachtet man daher die genaue Beobachtung, das Kalibrieren, als wichtigsten Schritt zum guten Beziehungsaufbau.

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3 Antworten zu “ Was bedeutet: Man kann nicht nicht kommunizieren? ”

Ja, Herr Weyer, Lügen ist auch Kommunikation! Denn man kommuniziert ja trotzdem (obwohl diese Aussage falsch ist), denn Kommunikation bezeichnet kein friedliches Miteinander, sondern den Informationsaustausch zwischen Lebewesen und im Falle einer Lüge gibt man eine falsche Information an den Gegenüber weiter, mit der Selbstkundgabe seiner Unehrlichkeit, zudem befindet sich in jeder Bewegung, Kommunikation, somit heißt nicht Kommunizieren, nicht mehr leben, denn die Bewegung, ein unvermeidlicher Träger von Kommunikation ist ein Kennzeichen des Lebendigen!

Genau das ist der Kern von Watzlawicks Axiom: Weil Kommunikation nicht nur mit Worten, sondern mit jeglicher Art von Verhalten erfolgt, können wir das Kommunizieren nicht lassen.

Was ist Kommunikation ? Ist Lügen noch Kommunikation ? Für mich ist diese Aussage,die doppelte Verneining, banal.Genauso viel Kraft Besitz die Aussage: man kann kommunizeren. Man kann es auch lassen. Was also ist Kommunikation?

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Watzlawick, Paul #

* 27. 7. 1921, Villach (Kärnten)

† 31. 3. 2007, Palo Alto (USA) Psychologe mit Schwerpunkt Kommunikations- und Sozialpsychologie

Paul Watzlawick, © Bildarchiv der ÖNB, Wien

Nach seiner Schulzeit in Kärnten studierte Watzlawick an der Universität Venedig Philologie und Philosophie. Von 1950 bis 1954 lernte er am C.-G.-Jung-Institut für Analytische Psychologie in Zürich über die Psychotherapie.

Von 1957 bis 1959 folgte er einer Einladung nach Zentralamerika und wurde Universitätsprofessor in El Salvador.

Ab 1960 war Watzlawick Mitglied des Mental Research Institute, Palo Alto (USA), sowie ab 1967 Lehrbeauftragter an der Stanford University (USA).

Er zählt zu einem der einflussreichsten Vertreter einer konstruktivistischen Sozialpsychologie, in der Elemente des sozialen Geschehens aufgrund ihres Zusammenhangs relativiert werden. In der Kommunikationstheorie entwickelte er ein Modell mit fünf Axiomen, die in jeder Situation mit kommunikativem Charakter gelten. Die Axiome lauten:

  • „Man kann nicht nicht kommunizieren!“
  • „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt.“
  • „Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.“
  • „Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten.“
  • „Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär.“

Watzlawick starb am 31. 3. 2007 in Palo Alto in den USA.

Für außergewöhnliche Leistungen in der Kommunikationsbranche wird in Österreich jährlich der von der Wiener Ärztekammer gestiftete "Paul-Watzlawick-Preis Ehrenring" verliehen. Der Preisträger 2013 ist Univ.Prof. Walter Thirring .

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl) #

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 1990
  • Ehrenpreis des Viktor-Frankl-Fonds der Stadt Wien, 2002

Werke (Auswahl) #

  • Menschliche Kommunikation, 1969
  • Anleitung zum Unglücklichsein, 1983
  • Die Möglichkeit des Andersseins, 1977
  • Wie wirklich ist die Wirklichkeit?, 1979
  • Münchhausens Zopf oder Psychotherapie und "Wirklichkeit", 1992

Literatur #

  • E. Marc, Bateson, Watzlawick und die Schule Palo Alto, 1991
  • B. Girgensohn-Marchand, Der Mythos Watzlawick und die Folgen, 1996

Tonaufnahme #

Hörprobe Österreichische Mediathek

Selbsterfüllende Prophezeiungen. Ausschnitt Vortrag. Wien, 30.5.1980

Weiterführendes #

  • Die Furche: Plädoyer für den kritisch denkenden Menschen (Essay)
  • www.mediathek.at

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Man kann nicht nicht kommunizieren

Das lesebuch.

von  Paul Watzlawick

Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um eine Einzellizenz für eine Person handelt.

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Kein Satz hat Paul Watzlawick so berühmt gemacht wie dieser: Man kann nicht nicht kommunizieren. Auch ohne Worte stehen wir jederzeit im Austausch mit unseren Mitmenschen - ob wir wollen oder nicht. Der Philosoph und Psychoanalytiker hat mit seinen Axiomen und Theorien unser Verständnis über Kommunikation radikal und nachhaltig verändert. Auf unerreichte Weise verbindet Watzlawick dabei wissenschaftliche Erkenntnisse mit einem großen schriftstellerischen Talent. Viele seiner beispielhaften Geschichten sind ebenso ins kollektive Bewusstsein übergegangen wie jener Satz über die Unmöglichkeit des Nichtkommunizierens. Im Lesebuch sind die besten Ansichten und Einsichten des radikalen Konstruktivisten und Kommunikationsphilosophen sorgfältig zusammengestellt und liebevoll editiert. Ergänzt wird der schmucke Band durch ein Nachwort von Friedemann Schulz von Thun sowie durch ein ausführliches Gespräch mit dem Meister, geführt und mit einer biografischen Notiz versehen von Bernhard Pörksen.

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Neues Verständnis von Kommunikation

"Form und Formen der Kommunikation" verlangt dem Leser viel ab. Wer sich jedoch den Herausforderungen des Abstraktionsniveaus in Dirk Baeckers Buch stellt, wird schließlich auch reichlich belohnt. Denn der Schüler von Niklas Luhmann eröffnet ein völlig neues Verständnis von Kommunikation, indem er gerade nicht die Teilnehmer selbst, sondern die Spielregeln, unter denen Menschen an Kommunikation teilnehmen, analysiert.

Man kann nicht nicht kommunizieren

Projektkommunikation in der Energiewende

  • First Online: 20 November 2014

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  • Elmar Thyen 5  

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Zusammenfassung

Trianel ist das führende Netzwerk von Stadtwerken in Europa. Beim Bau des ursprünglich auf Steinkohlebasis projektierten Kraftwerks in Krefeld-Uerdingen sowie bei Vorhaben, die neue Pumpspeicherkraftwerke betreffen, stieß Trianel teils auf deutlichen Widerstand. Diese Fallbeispiele werden ausführlich beschrieben. Sie alle haben das Unternehmen sensibilisiert und, so der Autor, auch gezwungen, seine bisherige Kommunikationsstrategie kritisch zu hinterfragen und schließlich neu auszurichten. Um nachhaltig wirtschaften zu können, so der Autor, ist Vertrauenspflege eine zentrale Managementaufgabe. Zu den Hauptfaktoren einer erfolgreichen Projektentwicklung, der Genehmigungsfähigkeit und der Wirtschaftlichkeit, ist ein dritter hinzugekommen: die gesellschaftliche Akzeptanz.

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Alfred Herrhausen Gesellschaft. (o. J.). Alfred Herrhausen. Vita. http://www.alfred-herrhausen-gesellschaft.de/28.html . Zugegriffen: 2. April 2014.

Reinmuth, M. (2006). Vertrauen schaffen durch glaubwürdige Unternehmenskommunikation. Von Geschäftsberichten und den Möglichkeiten und Grenzen einer angemessenen Sprache . Unveröffentlichte Dissertation, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf.

Google Scholar  

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Watzlawick, P., Beavin, J. H., & Jackson, D. D. (2000). Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien (10., unveränd. Aufl.). Bern: Huber.

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Thyen, E. (2015). Man kann nicht nicht kommunizieren. In: Bentele, G., Bohse, R., Hitschfeld, U., Krebber, F. (eds) Akzeptanz in der Medien- und Protestgesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06167-8_25

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Published : 20 November 2014

Publisher Name : Springer VS, Wiesbaden

Print ISBN : 978-3-658-06166-1

Online ISBN : 978-3-658-06167-8

eBook Packages : Humanities, Social Science (German Language)

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  1. Man kann nicht nicht kommunizieren

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  2. "Man kann nicht nicht Kommunizieren" (Paul Watzlawick) by Lea Rein on Prezi

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  3. Man kann nicht anders als nicht kommunizieren

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  4. Kommunikation Paul Watzlawick Man kann nicht kommunizieren Beispiel

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  5. Man kann nicht nicht kommunizieren

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  6. Man Kann Nicht Nicht Kommunizieren Beispiel

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VIDEO

  1. Zukunftsängste erkennen

  2. Kommunikation ja, nein, doch, nein, doch, nein, DOCH! NEIN!

  3. Kommunizieren kann man lernen

  4. Man kann nicht NICHT kommunizieren

  5. Sprech-Akt und Kommunikation

  6. Probleme in Beziehungen richtig ansprechen

COMMENTS

  1. Paul Watzlawick

    Münchner Verlagsgruppe GmbH. Erscheinungsdatum: April 2020. ISBN: 978-3-7474-0169-9. 2007 ist Paul Watzlawick verstorben. Für einen Mann, der die Psychotherapie dermaßen umgeworfen hat, war ...

  2. Die 5 Axiome der Kommunikationstheorie von Paul Watzlawick

    Die Axiome von Paul Watzlawick. Ein Axiom bezeichnet einen Grundsatz, der keines Beweises bedarf. Paul Watzlawick stellte 5 Grundregeln (pragmatische Axiome) auf, die die menschliche Kommunikation erklären und ihre Paradoxie zeigen: 1. Man kann nicht nicht kommunizieren. "Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht nur ...

  3. Warum wir nicht NICHT kommunizieren können

    Wie wirklich ist unsere Wirklichkeit? Paul Watzlawicks konstruktivistische Weltsicht prägt die systemische Psychotherapie und ist bis heute Grundlage der Kommunikationstheorie - zum Beispiel mit dem Satz "Man kann nicht nicht kommunizieren". Porträt zum 100. Geburtstag am 25. Juli 2021.

  4. Paul Watzlawick

    Menschliche Kommunikation (1969) [Bearbeiten] "Man kann nicht nicht kommunizieren." - Paul Watzlawick, Janet H. Beavin, Don D. Jackson. Menschliche Kommunikation. Huber Bern Stuttgart Wien 1969, 2.24 S. 53 (Original englisch: "One cannot not communicate. - Paul Watzlawick, Janet H. Beavin, Don D. Jackson. Pragmatics of Human Communication.

  5. 5 Axiome Watzlawick: Definition und Beispiele

    Die fünf Axiome - Kommunikation nach Watzlawick. Der Kommunikationsexperte Paul Watzlawick hat diese 5 Axiome für seine Auffassung von Kommunikation entwickelt: 1. Man kann nicht nicht kommunizieren. 2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. 3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung. 4.

  6. Paul Watzlawick: »Man kann nicht nicht kommunizieren.«

    Foto: DB_Beck / dpa. Paul Watzlawick »Man kann nicht nicht kommunizieren.«. 25.04.2024, 18.00 Uhr • aus SPIEGEL Wissen 1/2024. Artikel zum Hören • 1 Min.

  7. PDF Man kann nicht nicht kommunizieren

    4.1Grundannahme 1: Man kann nicht nicht kommunizieren. Verhalten, so Watzlawick, hat kein Gegenteil: Man kann sich nicht nichtverhalten. Auch wenn Menschen nichts sagen oder nichts tun, sich in Schweigen hüllen, keine Aufmerksamkeit füreinander zeigen oder bei einem Termin (z. B. dem Abschied eines Kollegen oder dem Geburtstag eines Freundes ...

  8. Man kann nicht nicht kommunizieren (Paul Watzlawick)

    Man kann nicht nicht kommunizieren - das bedeutet: Selbst wenn man den Mund hält, trifft man damit doch eine Aussage. Die Juristen sprechen von beredtem Schweigen. Gesellschaftliche Erwartungen führen dazu, dass auch das Unterlassen einer Äußerung als Aussage interpretiert wird. Hinzu kommt, dass man nicht nur mit Worten sprechen kann.

  9. PDF 1 Man kann nicht nicht kommunizieren!

    1 Man kann nicht nicht kommunizieren! Das wohl bekannteste Axiom aus der Kommunikationstheorie stammt von Paul Watzlawick und lautet: „Man kann nicht nicht kommunizieren."2 Es bezieht sich streng genommen auf das Ver-halten bzw. die Interaktion zweier Personen, also auf die persönliche Kommunikation. Durch eine sich immer schneller ...

  10. Paul Watzlawicks Lektionen für das digitale Miteinander

    Nicht-Kommunizieren ist unmöglich. Watzlawicks erstes und wohl berühmtestes Axiom, "Man kann nicht nicht kommunizieren", sei dabei sowohl virtuell als auch offline leicht ...

  11. PAUL WATZLAWICK LESEN: "Man kann nicht nicht kommunizieren"

    SERIE | PAUL WATZLAWICK LESEN: "Man kann nicht nicht kommunizieren". 30 April 2014, 09:00 Uhr. Foto von Austin Distel. Der Satz „Man kann nicht nicht kommunizieren" ist eines von fünf Axiomen der Kommunikationstheorie von Paul Watzlawick. Dass dieses Axiom im Alltag eine Grundlage hat, lässt sich unendlich oft und in vermeintlich ...

  12. Das grosse Missverständnis: Nicht alles ist Kommunikation!

    Man kann nicht nicht kommunizieren. Wir alle kennen sie. Die 5 Axiome der Kommunikation, die Paul Watzlawick, Janet Beavin (heute Bavelas) und Don D. Jackson 1967 formulierten [1], haben die Art, wie wir über Kommunikation sprechen in den letzten 50 Jahren bestimmt. Obwohl Watzlawick, Beavin und Jackson die 5 Axiome bereits damals lediglich ...

  13. Kommunikationsmodell nach Watzlawick erklärt I Berlitz

    Axiom 1: Man kann nicht nicht kommunizieren. Die Team-Besprechung dauert heute länger als üblich. Bisher hat sich niemand beschwert, aber Sie merken trotzdem, dass viele Mitarbeiter ungeduldig werden. Ein Teilnehmer schaut immer wieder auf die Uhr. Ein anderer trommelt mit den Fingern auf die Tischplatte. Der dritte unterdrückt ein Gähnen.

  14. Man kann nicht nicht kommunizieren : das Lesebuch

    Man kann nicht nicht kommunizieren: das Lesebuch. Paul Watzlawick. Hogrefe, 2015 - Communication. Other editions - View all. Man kann nicht nicht kommunizieren: das Lesebuch Paul Watzlawick No preview available - 2011. Bibliographic information. Title: Man kann nicht nicht kommunizieren: das Lesebuch: Author: Paul Watzlawick:

  15. Man kann nicht nicht kommunizieren

    Wir kommunizieren auch durch Schweigen oder Abwesenheit, durch das Nicht-Beantworten eines Briefes oder das Nicht-Einhalten einer Verabredung. Dies bedeutet, dass wir auch interagieren, wenn wir nicht verbal kommunizieren. Mit unserer Körperhaltung, unserer Art zu blicken und uns zu bewegen, sind wir ständig in Kommunikation mit unserer Umwelt.

  16. "Man kann nicht nicht kommunizieren" Beispiele

    Paul Watzlawick stellt in seinem Kommunikationsmodell fünf Annahmen über die menschliche Kommunikation auf (bekannt als 5 Axiome). Diese fünf Axiome beschäftigen sich mit der kommunikativen Natur einer jeden zwischenmenschlichen Situation. Die Axiome lauten: Man kann nicht nicht kommunizieren. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen ...

  17. Was bedeutet: Man kann nicht nicht kommunizieren?

    Die moderne Neurobiologie nennt diese Phänomen verkörperte Kommunikation bzw. embodied communication. Watzlawick verdeutlicht mit seinem zentralen Axiom, dass gute Kommunikation nicht auf die Wahl der richtigen Worte reduziert werden kann. Solange wir uns zueinander verhalten, senden und empfangen wir Botschaften auf vielerlei Ebenen.

  18. PDF 1. Paul Watzlawick: Fünf Axiome der Kommunikation und ihre ...

    (Man kann nicht nicht kommunizieren) Aus der Praxis (Nicht „denken" müssen) Martha bittet darum, heute „im hintersten Winkel" die Medikamenten-bestellungmachenzudürfen.„Ichwillnichtdenkenmüssen",sagtsie. Inge, die Leiterin der Inneren Station, erfüllt den Wunsch Marthas, die seit zehn Jahren auf 6B in der Pflege arbeitet.

  19. Watzlawick, Paul

    1921, Villach (Kärnten) † 31. 3. 2007, Palo Alto (USA) Paul Watzlawick wurde am 27. Juli 1921 in Villach in Kärnten geboren. Nach seiner Schulzeit in Kärnten studierte Watzlawick an der Universität Venedig Philologie und Philosophie. Von 1950 bis 1954 lernte er am C.-G.-Jung-Institut für Analytische Psychologie in Zürich über die ...

  20. Man kann nicht nicht kommunizieren by Maria Thereisa Greissl on ...

    1. Man kann nicht nicht kommunizieren. Fazit. - Umfangreiche Beschreibung seiner Axiome. - Analysen von Kommunikationen. - Komplexe Zusammenhänge zwischen Kommunikationsvorgängen und. und neuronalen Prozessen. 2. Inhalts- und Beziehungsaspekte der Kommunikation.

  21. Man kann nicht nicht kommunizieren

    Kein Satz hat Paul Watzlawick so berühmt gemacht wie dieser: Man kann nicht nicht kommunizieren. Auch ohne Worte stehen wir jederzeit im Austausch mit unseren Mitmenschen - ob wir wollen oder nicht. Der Philosoph und Psychoanalytiker hat mit seinen Axiomen und Theorien unser Verständnis über Kommunikation radikal und nachhaltig verändert.

  22. Neues Verständnis von Kommunikation

    Denn Baecker eröffnet ein völlig neues Verständnis von Kommunikation, indem er gerade nicht die Teilnehmer selbst, sondern die Spielregeln, unter denen Menschen an Kommunikation teilnehmen ...

  23. Man kann nicht nicht kommunizieren

    Man kann nicht nicht kommunizieren Projektkommunikation in der Energiewende Elmar Thyen ©Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 G. Bentele et al. (Hrsg.), Akzeptanz in der Medien- und Protestgesellschaft, DOI 10.1007/978-3-658-06167-8_25 E. Thyen ( ) Aachen, Deutschland Man muss nicht einmal reden, geschweige denn schreiben, um nicht doch zu han-deln.