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90 Menschen haben es getestet: Das Auge isst mit

Das Auge isst mit

Apfel-grüne oder Heidelbeer-blaue Lebensmittel? Viele aktuelle Food-Trends spielen mit der Farbe unseres Essens. Zu welchem Ergebnis kommen aktuelle Untersuchungen? Und welchen Einfluss haben Aussehen und Farbe genau auf unser Ess-Erlebnis?

Ein Sprichwort sagt: „Das Auge isst mit“ – Können wir dieser Aussage glauben?

Ergebnisse einer aktuellen Untersuchungen.

Eine bestimmte Farbe kann uns zunächst schon mal eine Erwartungshaltung an ein Lebensmittel geben und anschließend auch das erlebte Aroma beeinflussen. Der Einfluss von Farbe auf das Geschmackserleben konnte schon in vielen Studien systematisch nachgewiesen werden. Ein Versuch an insgesamt 90 Probanden zeigt, ob der Einfluss der Erwartung sich auf die Aroma-Wahrnehmung auswirkt.

90 Menschen haben es getestet: Das Auge isst mit

Jeder Proband trank 3 Gläser einer gleichfarbigen Flüssigkeit. In zwei der Gläser war eine gleichschmeckende Flüssigkeit, zum Beispiel Erdbeere, enthalten. Im dritten Glas war eine andersschmeckende Flüssigkeit, zum Beispiel Kirsche. Der Versuch wurde mit den Farben rot, gelb, grün & farblos durchgeführt.

Der Proband hatte die Aufgabe, die anders-schmeckende Flüssigkeit zu erkennen.

Außerdem erhielt die Hälfte der Probanden eine zusätzliche Aufgabe während des Versuches. Bei jedem Durchgang wird das Wort „ Das “ regelmäßig wiederholt, um eine zusätzliche verbale Ablenkung zu schaffen. Die Benennung des Geschmacks wird dadurch unterdrückt. Die Leistung der Probanden verbesserte sich bei den Probanden, die die verbale Ablenkung erhielten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wirkung einer Erwartung durch eine zusätzlich kognitive Aufgabe unterdrückt werden kann.

Zusammengefasst wird klar, dass die Erwartung, die man durch die Farbe von Lebensmitteln oder Getränken bildet, die Geschmackswahrnehmung beeinflussen.

Verbinden wir bestimmte Eigenschaften mit bestimmten Farben wie rot, gelb, grün oder blau?

Wie Farbe auf das Geschmackserlebnis wirkt, ist in erster Linie kontextabhängig. Je nachdem, ob die Farbe mit unserer Geschmacks-Erfahrung übereinstimmt oder eben nicht.

Früchte wie Erdbeere und Kirsche sind mit der Grundfarbe Rot kongruent, Zitrone dagegen mit der gelben Farbe. Wir erlernen im Laufe unseres Lebens gewisse Assoziationen zwischen Farben und Geschmack. Rot wird demnach häufig mit reifen Früchten und der zu erwartenden Süße assoziiert. Grün oder Gelb verbindet man eher mit einem sauren Geschmack. Die Farbe Blau ist etwas schwieriger einzuordnen, da weniger Lebensmittel natürlicherweise diese Färbung aufweisen. Häufig erwartet man von blauen Lebensmitteln eine erfrischende Wirkung.

Es lässt sich außerdem zeigen, dass die wahrgenommene Intensität eines Geschmacks durch die Farbe beeinflusst werden kann. In Experimenten bewerten Probanden Getränke mit dunkelroter Farbe im Durchschnitt süßer als diejenigen mit hellroter Farbe, obwohl erstere sogar weniger Zucker enthielt. Infolgedessen könnte ein rot-machendes Gewürz tatsächlich geschmacklich zunächst intensiver erlebt werden, als ein farbloses.

Wir essen mit allen Sinnen und das Auge isst definitiv mit! Somit einen großen Dank an Mutter Natur, für diese frohen Farben-Variation in unseren Samen und Pflanzen und Früchten!

Quelle: https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/2041669518761463

Studie zeigt: Der tägliche Verzehr von WunderZwergen kann deine Gesundheit erheblich verbessern

Spinat ist nicht gleich spinat – eine studie aus new jersey, buchweizen: powerfood in 72 stunden, neun tage gekeimt: süßlupine steigert seinen nährwert um bis zu 450%, mikrogrün als antwort auf überproduktion und unterernährung, mikrogrün: der deutlich besserer nährstofflieferant als die ausgewachsene pflanze, wie sich die keimung von getreide und hülsenfrüchten auf den menschen auswirkt.

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Das Auge isst mit

das auge isst mit experiment

Das Auge: ein hochkomplexes Sinnesorgan. Und wie das Sprichwort schon sagt, spielen sie auch beim Essen eine große Rolle. Manche Lebensmittel werden vom Auge auf ganz bestimmte Art wahrgenommen. Einige Farben können die Geschmacksknospen insofern stimulieren, dass dir das Wasser im Mund zusammen läuft. Bei anderen Farben vergeht dir der Appetit. Warum das so ist, erklären wir dir hier.

Geschmack sehen Du kochst gerne? Dann weißt du bestimmt, dass das Anrichten der Speisen auf dem Teller sehr wichtig für den besten Eindruck deines Gerichtes ist. Natürlich geht es auch darum, welche Zutaten kombiniert werden, wie gekocht und gewürzt wird und so weiter. Fakt ist aber, dass das Essen auch fürs Auge ansprechend sein muss. Die feinsten Restaurants legen deshalb so viel Wert auf das Platzieren des Gerichts, Anrichten und Servieren, damit alle Speisen ihre volle visuelle Wirkung entfalten und das Auge den besten Eindruck aufnehmen kann. Unsere Augen nehmen Lebensmittel, Essen und Farbe auf eine bestimmte Art wahr.

Appetit auf den ersten Blick

Farblehre für das gehirn.

Unser Gehirn ist darauf trainiert und ausgerichtet, Lebensmittel zu wählen, die nicht nur schmecken, sondern auch am die benötigten Nährstoffe liefern. Daher achten wir bei Gemüse und Obst so stark auf die Farben. Diese zeigen nämlich in aller Regel das Vorhandensein ganz bestimmter Nährstoffe an.

Obst und Gemüse sind eher gelb, grün, rot und ziemlich farbstark bzw. bunt. Milchprodukte sind hell, pastellfarben oder ganz weiß. Fleisch ist rot, rosa oder braun (gebraten). Getreide ist beige bzw. hellbraun. Unser Unterbewusstsein weiß das und sucht sich stets das optisch ansprechendste und daher geschmacklich Passendes aus. Wenn du also Appetit auf eine ganz bestimmte Speise, ein Obst oder Gemüse hast, kann es sein, dass dir Nährstoffe fehlen, die in dieser Speise vermehrt enthalten sind.

Geschmack macht Sinn

Wie der Geschmackssinn funktioniert, ist fast unglaublich. Er sendet grundsätzlich Informationen an das Gehirn. Es sagt dir, ob dein Essen süß, slazig, sauer, bitter oder umami (schmackhaft) ist. Der Geschmackssinn an sich besteht zu Teilen aus Sehen, Riechen, Tasten und dem Gesamtergebnis daruas. Das Gehirn baut diese Informationen schnell zu einem Gesamtpaket zusammen. So müssen wir den Schimmel oder die verdorbene Milch gar nicht sehen, um die Verderbnis wahrzunehmen. Dass wir etwas Verschimmeltes nicht essen werden, weiß unser Gehirn schon, bevor wir es sehen.

So sind die Augen für unseren Körper auch eine Art Frühwarnsystem. Sie lehnen das ab, was gefährlich sein könnte. Verdorbene Früchte und Gemüse sind nicht nur eklig und abstoßend, weil wir es wissen, sondern weil die Augen diese Information weitergeben. Verbranntes Essen und verdorbenes Fleisch gehören auch hierzu. Den Geruch dazu kannst du dir leicht selbst vorstellen. Umgekehrt essen wir trotz seltsamem Aussehen etwas, wenn wir gute Erfahrungen damit gemacht haben, wie zum Beispiel die schwarzen Nudeln. Als knallrotes Gemüse sind Chili eigentlich als gefährlich eingestuft. Aber unser Körper kann lernen, dass ihm die Schärfe gefällt.

Rotwein oder Weißwein?

Dinner in the Dark

Du möchtest mehr darüber wissen und ein einmaliges Geschmackserlebnis haben? Dann nimm doch mal an einem Essen im Dunkeln teil. Dabei werden deine Augen vollständig ihrer Vorkosterrolle beraubt und du isst so, wie zum Beispiel Blinde und Sehbehinderte es tun. Du wirst dabei bemerken, dass du ganz neue Dinge schmeckst, bekannte Speisen nicht erkennst und anderes wiederum völlig neu schmeckt, als du es gewohnt bist.

Das Auge schmeckt alles

Wenn uns etwas nicht schmeckt oder wir ein neues Gericht nicht probieren mögen, liegt das meist an früheren schlechten Erfahrungen. Das Auge schickt die Information ins Gehirn und dort wird sie lange aufbewahrt – manchmal ein Leben lang. Wenn die Milch im Kaffee einmal flockig und sauer war, wird der nächste Joghurt bei uns vielleicht nicht auf Begeisterung stoßen.

Menschen haben einen unbändigen Drang nach neuen Erfahrungen. Sobald wir das Essen sehen, haben wir uns eine (vorläufige) Meinung schon gebildet. Noch lange, bevor wir den ersten Bissen tatsächlich in den Mund nehmen. Um das zu ändern, hilft auch keine Brille. Auch wenn eine schicke Brille von gutem Geschmack zeugt, hilft beim Essen ein Kochkurs wahrscheinlich mehr ...

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das auge isst mit experiment

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"Das Auge isst mit"?

"Das Auge isst mit". Doch stimmt das auch?

"Das Auge isst mit!" ermahnen Genießer all die, die ein Gericht lieblos auf den Teller schaufeln. Ein rein ästhetischer Hinweis? Oder beeinflusst das Auge tatsächlich unseren Geschmackssinn?

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Das Auge isst mit!?

Wie der Sehsinn den Geschmack beeinflusst

„Das Auge isst mit“ – ein bekanntes Sprichwort, das vor allem Restaurantchefs oft ihren Köchen nahelegen. Essen soll nicht nur gut schmecken, sondern auch schön aussehen und hübsch angerichtet sein. Ein Salatblatt und eine geviertelte Tomate neben dem Steak, auch wenn es noch einen extra Salatteller dazu gibt; ein bisschen Petersilie über die Gulaschsuppe gestreut, auch wenn das für den Geschmack gar nicht nötig wäre; ein frisches Blatt Basilikum auf den Spaghetti Bolognese, um einen frischen Farbtupfer auf das Gericht zu zaubern – alle diese kleinen Verschönerungen sind in Restaurants gang und gebe und machen das Gericht für den Gast optisch ansprechender.

In zahlreichen Studien wurde inzwischen nachgewiesen, dass das Aussehen eines Gerichts einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Geschmack des Selben hat. Ein Gericht schmeckt uns dann besser, wenn es lecker aussieht. Sogar bei der Entscheidung, welches Gericht wir essen möchten, lassen wir uns stark von unserem Sehsinn beeinflussen. Das Max-Planck-Institut führte kürzlich eine Studie durch, in der das Entscheidungsverhalten von Kantinengängern untersucht wurde. Die Teilnehmer sollten ihr Essen an einem Bildschirm auswählen, der ihnen unterschiedliche Informationen zu den Gerichten gab. Neben einem Bild des Gerichts sahen die Teilnehmer den Namen, den Preis und die Inhaltsstoffe. Drei Viertel der Teilnehmer entschieden sich in erster Linie aufgrund des Bildes und des Preises für ein Gericht, die Inhaltsstoffe spielten bei der Entscheidung so gut wie keine Rolle.

Ein anderer Test untersuchte, inwieweit der Sehsinn einen direkten Einfluss auf den Geschmacksinn hat. In dieser Studie wurde ein und derselbe Apfelsaft unterschiedliche gefärbt. Den Versuchspersonen wurde er einmal rot gefärbt, einmal grün gefärbt und einmal ungefärbt gereicht. Obwohl die Farbstoffe keinerlei Einfluss auf den Geschmackhatten, gaben fast alle Probanden an, dass sie Johannisbeersaft, Kiwisaft und Apfelsaft getrunken hatten. Gleiches wurde bei einem Test mit rot gefärbtem Naturjoghurt festgestellt: auch hier „erschmeckten“ die Versuchspersonen den Joghurt als Erdbeerjoghurt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass unsere Geschmacksnerven durch unsere optische Erfahrung mit Lebensmitteln beeinflusst werden. Wenn unser Sehsinn also ein Produkt als Johannisbeersaft einordnet weil es wie Johannisbeersaft aussieht, übernehmen die Geschmacksnerven oft diese Einschätzung.

Eine gute Methode, um die eigenen Geschmacksnerven einmal auf die Probe zu stellen, ist ein Essen im Dunkeln . In vielen Städten gibt es inzwischen Dunkelrestaurants . Wer das Ganze lieber zuerst einmal ungestört ausprobieren möchte, kann natürlich auch beim Essen zu Hause einfach mal das Licht auslassen. Die Ergebnisse eines solchen Experiments sind faszinierend. In Dunkelrestaurants hat man meist die Wahl, ob man sich ein Gericht aussuchen möchte oder sich überraschen lassen möchte. Lässt man sich ein unbekanntes Gericht bringen, ist das Erlebnis natürlich um einiges aufregender. Der Geschmack und die Aromen werden viel intensiver wahrgenommen, da der Geschmackssinn und der Geruchssinn ihr Möglichstes tun, um den Ausfall des Sehsinns zu kompensieren. Wer nach dem Essen weiß, was er gegessen hat, kann sich sicher sein, dass sein Geschmackssinn sich zwar gerne auf den Sehsinn verlässt, aber auch ohne diesen sehr gut funktioniert. Eine spannende Erfahrung ist ein Essen im Dunklen auf jeden Fall, da das Schmecken , Riechen , Tasten und Hören viel intensiver wird, wenn das Auge einmal nicht am Essen teilnimmt.

Amerikanische Forscher gingen in ihren Untersuchungen noch weiter: Sie testeten nicht nur, welchen Einfluss der Sehsinn auf den Geschmack eines Essens hat, sondern auch, welchen Einfluss er auf unser Sättigkeitsgefühl hat. In einem Experiment sollten die Probanden einen Teller Suppe essen. Die eine Hälfte der Probanden aß die Suppe aus normalen Tellern, die Teller der anderen Hälfte wurden über einen Schlauch im Boden langsam immer wieder aufgefüllt. Das Ergebnis war eindeutig: Die Probanden, deren Teller sich auffüllten, aßen 73% mehr Suppe als die anderen Teilnehmer. Im Anschluss an das Experiment sollen die Teilnehmer des Experiments schätzen, wie viel Suppe sie gegessen hatten und wurden nach ihrem Sättigkeitsgefühl gefragt. Keiner der Teilnehmer glaubte, deutlich mehr gegessen zu habe als die anderen. Auch der gefühlte Sättigkeitsgrad war bei beiden Teilnehmergruppen gleich. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die Nahrungsmenge, die wir zu uns nehmen, vor Beginn der Mahlzeit und während der Mahlzeit anhand optischer Kriterien abgeschätzt wird. Diese Schätzung erzeugt eine Erwartungshaltung, die wiederum unser Sättigkeitsgefühl beeinflusst. Der Sehsinn hat also einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unser Geschmacksempfinden. Er beeinflusst unsere Essensauswahl, den Geschmack eines Gerichts und zusätzlich das Sättigkeitsgefühl. Da kann es nicht schaden, beim Essen ab und zu mal kurz die Augen zu schließen und den Geschmacksinn ein bisschen zu fordern. Ein spannendes Erlebnis ist das auf jeden Fall.

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Unsere Sinne: Geschmackserlebnis - das Zusammenspiel der Sinne

Do it yourself anleitung.

Wusstet Ihr, dass Euch ein runder Keks süßer erscheint als ein Eckiger? Geschmack geht nämlich weit über das eigentliche Schmecken mit der Zunge hinaus und ist ein faszinierendes Zusammenspiel aus allen Sinnen und unserem Gehirn. Ob wir etwas mögen oder nicht hängt z.B. vom Geruch, dem Aussehen und der Präsentation des Essens ab, aber auch unsere eigenen Erinnerungen und unser Alter entscheiden darüber. Selbst die Umgebung in der das Essen aufgenommen wird und die Hintergrundgeräusche haben einen Einfluss.

das auge isst mit experiment

Hier erfahrt Ihr, wie die Sinne zusammenarbeiten und wie groß der Einfluss der anderen Sinne für das Schmecken ist. Natürlich könnt Ihr auch selbstständig testen, wie das Schmecken ohne die zugehörigen Sinne klappt.

Los geht’s - viel Spaß!

Wie arbeiten unsere Sinne zusammen?

Ihr wollt mehr über den Aufbau Eurer Zunge und wie das mit dem Schmecken genau funktioniert erfahren? Dann schaut doch einmal im 1. Teil unserer Schmecken-Reihe vorbei:  Wie funktioniert schmecken?

Wieso schmeckt das Essen nicht, wenn man krank ist? Wie arbeiten Unsere Sinne zusammen um uns das optimale Geschmackserlebnis zu ermöglichen? Antworten auf diese Fragen und weitere Fun-Facts über das Schmecken findet Ihr unten in den Zusatzinformationen. Dort findet Ihr auch Links zu weiterem Infomaterial.

Auf einen Blick

Geeignet für Altersgruppe:  ab ca. 9 Jahren

Besonders interessant für: Kinder und Jugendliche, Feinschmecker*innen, Experimentierfreudige, angehende Wissenschaftler*innen und Mediziner*innen

Dauer: ca. 10-30 min pro Experiment

Versuch 1: Rätsel - Der Einfluss des Aussehens

Ihr kennt sicherlich den Ausdruck, “das Auge isst mit”. Damit meint man, dass uns Essen, das toll aussieht eher anspricht, als Essen, das unappetitlich aussieht. Das Aussehen des Essens beeinflusst nämlich unsere Erwartungen daran. Das könnt ihr auch mit diesem Experiment testen!

das auge isst mit experiment

Gebraucht wird:

Ein*e Proband*in/Versuchsteilnehmer*in, gerne auch mehrere Personen

Kleine Schüsseln

Naturjoghurt

Lebensmittelfarbe (v.a. rot, rosa, gelb)

optional: Vanillearoma bzw. Vanilleschote

Mit diesem Experiment könnt Ihr den Geschmackssinn Eurer Freund*innen oder Geschwister austricksen. Ihr versucht mit der Lebensmittelfarbe den Farbton von verschiedenen Fruchtjoghurts nachzustellen. Fragt anschließend Eure Testperson nach den verschiedenen Geschmacksrichtungen oder welcher Joghurt am besten geschmeckt hat und seid gespannt ob sie den Trick merken!

Für den Schritt ist es sehr wichtig, dass Eure Versuchsperson nicht im Raum ist! Sie soll noch nicht sehen, was der Trick des Experiments ist.

Nehmt Euch alle Materialien und legt sie zuerst einmal auf einem Tisch bereit. Verteilt anschließend den Naturjoghurt gleichmäßig in Eure Schüsseln und fügt zu jeder Schüssel einen kleinen Klecks einer der Lebensmittelfarben hinzu. Ihr wollt mit der Farbe verschiedene Fruchtjoghurts nachstellen, also seid am Anfang am besten etwas vorsichtig mit der Menge der Lebensmittelfarbe.

das auge isst mit experiment

Bevor Ihr die Testperson in den Raum lasst, solltet ihr alle Spuren beseitigen. Räumt die Lebensmittelfarben wieder auf und schmeißt den leeren Joghurtbecher weg, damit Eure Testperson keine Hinweise hat.

Nehmt nur Farben, die zu Fruchtjoghurt-Sorten passen. Ein blauer oder grüner Fruchtjoghurt ist etwas ungewöhnlich und Ihr wollt ja nicht, dass der Schwindel auffällt.

Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr in eine Schüssel auch Vanillearoma statt Lebensmittelfarbe hinzugeben. Hier ist es allerdings wichtig, dass Ihr ungesüßtes Aroma, Vanilleextrakt oder eine echte ausgekratzte Vanilleschote verwendet. Vanillezucker geht leider nicht.

Jetzt könnt Ihr die Testteilnehmer dazu holen. Lasst Eure Probanden die verschieden gefärbten Joghurts probieren und fragt sie nach ihrer Meinung. Um welche Fruchtjoghurt-Sorte handelt es sich? Welcher Joghurt schmeckt besonders süß, besonders fruchtig oder besonders lecker?

Wenn Ihr mehrere Personen befragt, könnt Ihr eine kleine Tabelle anlegen und die verschiedenen Vermutungen der Testteilnehmer eintragen. Damit könnt Ihr Unterschiede und Übereinstimmungen sehen und die Ergebnisse vergleichen. Wer rät am Besten?

Bei diesem Experiment haben Eure Proband*innen bestimmt Unterschiede wahrgenommen, obwohl gar keine vorhanden sind, nicht wahr? Das liegt daran, dass unser Gehirn alleine durch die verschiedenen Farben auch Unterschiede beim Geschmack vermutet. Die Augen geben dem Gehirn bereits vor dem Essen Informationen zu dem Nahrungsmittel und erzeugen so bereits eine Erwartungshaltung. Die Augen tricksen also den Geschmackssinn bzw. das Gehirn aus.

Wenn Ihr den Versuch mit Vanillearoma gemacht habt, ist Euch vielleicht auch aufgefallen, dass Eure Testpersonen den Joghurt als süßer wahrgenommen haben. Das liegt an der kulturellen Prägung, die wir bereits als Kinder mitbekommen. Wir essen Vanille hierzulande fast ausschließlich in süßen Lebensmitteln, wie beispielsweise einem Kuchen und haben dadurch gelernt, dass Vanille zu süßen Speisen gehört. Alleine der Geschmack von Vanille erscheint uns deshalb bereits süß. In anderen Kulturen, in denen Vanille auch in herzhaften Gerichten verwendet wird, ist das nicht der Fall, weil hier keine so intensive Assoziation vorliegt.

Versuch 2: Ratespiel - Schmecken ohne Geruchssinn

Dass die Augen einen Einfluss auf den Geschmackssinn haben, habt Ihr jetzt bereits gelernt. Aber betrifft das auch andere Sinne? Erfahre mit diesem Experiment, wie wichtig der Geruchssinn für das Schmecken ist.

das auge isst mit experiment

Eine*n willigen Proband*in (Versuchsteilnehmer*in)

Schneidebrett

Verschiedenes Gemüse, z.B. Gurke, Paprika, Karotte, Kohlrabi,…

Verschiedenes Obst, z.B. Apfel, Birne, Banane, Mango, Avocado,…

Einen Schal bzw. eine Schlafmaske zum Verbinden der Augen

Eine Wäscheklammer zum Zuhalten der Nase

Legt Euch zuallererst die Zutaten und Utensilien bereit. Die Vorbereitungen für diesen Versuch gehen ganz schnell. Ihr müsst nur die ausgewählten Obst- und Gemüsesorten in kleine Würfel schneiden und schon seid Ihr bereit. Falls Ihr noch Probleme mit dem Schneiden habt oder Euch nicht sicher im Umgang mit einem Messer fühlt, dann bittet eine*n Erwachsene*n um Hilfe. Diesen Schritt könnt Ihr übrigens auch bereits mit Eurer Testperson gemeinsam machen, dann macht es noch mehr Spaß!

das auge isst mit experiment

Verbindet der Testperson die Augen und haltet ihr die Nase zu. Und schon kann die Verkostung beginnen. Gebt der Person je einen kleinen Würfel und lasst sie raten, um welches Obst oder Gemüse es sich handelt. Ihr werdet merken, dass es gar nicht so einfach ist. Nachdem Eure Testperson fertig ist, könnt Ihr gerne tauschen und selbst Euer Glück probieren.

Kennt Ihr das, man hat eine Erkältung und plötzlich schmeckt alles ein bisschen langweilig? Genau wie eine Erkältung lässt sich auch dieser Versuch mit dem Zusammenspiel von Geruchs- und Geschmackssinn erklären. Denn auch wenn die Geschmacksknospen auf der Zunge für das eigentliche Schmecken verantwortlich sind, ist die Nase zusätzlich ganz besonders wichtig für das Schmecken. Die Zunge besitzt nämlich nur Rezeptoren für süß, salzig, sauer, bitter und umami. Damit wir auch komplexere Geschmäcker wahrnehmen können, braucht es die Unterstützung der Nase. Die Riechzellen in der Nase nehmen den Geruch des Essens wahr und können ihn genau analysieren. Das passiert bereits bevor wir das Essen in den Mund nehmen, aber auch noch während dem Kauen, denn dabei werden Aromen freigesetzt, die zu den Riechzellen gelangen.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

das auge isst mit experiment

Erfahrt mehr!

Geschmack ist eigentlich das Ergebnis von vielen Sinneseindrücken, die zusammenspielen und dabei unterschiedlich starken Einfluss haben. Das eigentliche Schmecken mit der Zunge ist natürlich sehr wichtig, aber bereits davor, währenddessen und danach passieren viele

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spannende Prozesse, von denen man nicht glauben würde, dass sie zum Geschmackssinn beitragen.

Zuerst sind die Augen dran. Betrachtet man das Essen und findet es ansprechend, dann führt man es zum Mund. Das Gehirn erhält hier bereits Informationen darüber, was man gleich zu sich nimmt. Ist auf dem Essen aber womöglich ein Schimmelpilz oder etwas ähnliches, dann möchte man es auch gar nicht erst probieren und ist dadurch vor womöglich schädlichen Stoffen geschützt.

Zu diesem Zeitpunkt nimmt auch die Nase die ersten Informationen zu dem Essen wahr. Je nach Geruch führt das dazu, dass man das Essen gerne zu sich nehmen möchte oder eher abgeneigt ist.

Berührt man anschließend das Essen mit den Händen, nimmt man zusätzlich Informationen mit dem Tastsinn wahr. Die Sinneszellen geben Auskunft darüber, ob das Essen heiß, kalt, hart oder weich ist. Die Zunge kann das übrigens auch feststellen.

Ist das Essen nun im Mund und verteilt sich durch die Kaubewegung, gelangt der Nahrungsbrei auch zu den Geschmackspapillen auf der Zunge und kann dort von den Sinneszellen analysiert werden. Hier können die Geschmacksrichtungen süß, salzig, sauer, bitter und umami wahrgenommen werden.

Während des Kauens werden ebenfalls Aromen frei, die durch die Mundhöhle in die Nase steigen. Die Nase unterstützt die Zunge und kann neben den fünf Geschmacksrichtungen noch viele weitere Stoffe erkennen.

Alle erhaltenen Informationen werden über die entsprechenden Nerven an das Gehirn transportiert und dort analysiert.

das auge isst mit experiment

Spannende Fakten zum Sehen im Allgemeinen  

Die Zunge ist der einzige Muskel im menschlichen Körper, bei dem sich die Muskelfasern in alle Richtungen zusammen ziehen können. Dadurch fällt es Euch leicht, Dinge mit der Zunge zu ertasten und Ihr könnt die Zunge rollen. Habt Ihr schon einmal probiert eine Rolle mit der Zunge zu formen? Keine Sorge, falls Ihr es nicht auf Anhieb schafft, manche können die Bewegung sofort und anderen fällt es schwer. Es lässt sich aber erlernen.

Ihr wisst jetzt schon, dass die Zunge wirklich viel kann, aber es kommt noch mehr dazu! Die Zunge oder besser gesagt der Speichel helfen Euch sogar bei der Zahnreinigung. Der Speichel transportiert nämlich lösliche Stoffe, die noch an den Zähnen haften geblieben sind, ab und kann Zucker sogar schon etwas spalten und somit vorverdauen. Außerdem versorgt der Speichel den Zahnschmelz mit wichtigen Mineralien, die ihn schützen.

Ihr müsst natürlich trotzdem noch Zähneputzen, aber macht das am besten erst 30 Minuten nach dem Essen, damit die Zunge und der Zahnschmelz genügend Zeit zum reagieren haben. Wenn Ihr das zeitlich nicht schafft, putzt vor dem Essen die Zähne, das ist sogar noch besser.

Jeder kennt es, aber es erscheint einem im ersten Moment doch ein bisschen komisch. Wieso beißt man sich manchmal auf die Zunge, obwohl sie doch in der Mitte des Mundes liegt? Die Zunge ist beim Kauvorgang mitunter dafür verantwortlich, dass die Nahrung richtig zwischen den Zähnen liegt, damit sie auch gut zerkleinert werden kann. Damit die Zunge dabei nicht selbst zwischen die Zähne gelangt, wird der Vorgang gut mit dem Kauen koordiniert. In seltenen Fällen funktioniert die Koordination nicht so gut und man beißt sich versehentlich auf die Zunge.

Schärfe ist keine Geschmacksrichtung und wird auch nicht von den Geschmacksknospen wahrgenommen. Wenn Ihr etwas scharfes esst, dann löst das eine Reizung der Rezeptoren für Schmerz und Hitze aus. Diese Rezeptoren liegen ebenfalls auf der Zungenschleimhaut. Deshalb wirkt scharfes Essen auch immer besonders heiß.

Nachdem jede*r ein anderes Schmerzempfinden hat, wird auch Schärfe unterschiedlich stark empfunden. Damit man beim Kauf einer Chilischote trotzdem ein bisschen abschätzen kann, wie scharf sie ist, wurde die Scoville-Skala eingeführt. Je mehr Scoville-Grad eine Chili hat, desto schärfer ist sie.

Wenn wir Schmerzen empfinden, weil wir etwas scharfes gegessen haben, reagiert unser Gehirn darauf. Es schüttet Glückshormone aus um damit die Schmerzen zu lindern. Diese Glückshormone, die sogenannten Endorphine, haben eine ähnliche Wirkung wie starke Schmerzmittel und sorgen für ein berauschendes Hochgefühl.

Wenn Ihr die Möglichkeit habt, dann fragt doch mal Eure Großeltern danach, wie viele Geschmacksrichtungen es gibt. Vielleicht werden sie Euch antworten, dass es nur vier Geschmacksrichtungen gibt, denn der Geschmack umami wurde erst etwas später entdeckt und sie haben somit in der Schule noch etwas anders gelernt. Eventuell wird in Zukunft auch sogar noch ein sechster Geschmack für Fetthaltiges hinzukommen. Forscher versuchen nämlich gerade herauszufinden, ob wir fettiges nur über den Geruch oder auch Rezeptoren auf der Zunge wahrnehmen.

Zungenpiercings sind heutzutage ein beliebter Körperschmuck und werden in den meisten Fällen ohne Probleme eingesetzt. Da hier jedoch eine Verletzung der Zunge notwendig ist, sind auch einige ungewollte Schädigungen möglich. Am häufigsten treten Entzündungen und Schwellungen auf, es kann jedoch auch zu einer Verletzung eines Nervs kommen, wenn das Piercing falsch positioniert wird oder zu einer Schädigung der Zähne, wenn das Piercing daran reibt.

Weiterführende Links

das auge isst mit experiment

Geschmackssinn

Wenn Ihr zu Schule geht und gerade den Geschmackssinn im Unterricht besprecht, dann kann Euch dieser Text helfen. Hier bekommt Ihr noch einmal einen knappen Überblick zum Schmecken, die wichtigsten Informationen zum Aufbau der Zunge und Papillen und einen kleinen Exkurs ins Tierreich.

© Lernhelfer

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Wie unser Geschmackssinn beeinflusst wird

Habt Ihr Euch auch schon einmal gefragt, warum so viele Reisende im Flugzeug Tomatensaft bestellen? Der Neurowissenschaftler Henning Beck erklärt in diesem Artikel knapp, welche Faktoren Einfluss auf das Schmecken haben und gibt dabei anschauliche Beispiele.

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Essen mit allen Sinnen: Der Einfluss des Geschmacks

Ihr habt Interesse daran, wie sich der Geschmackssinn entwickelt und welche Prägungen bereits vor der Geburt stattfinden? Dann ist dieses Interview genau das Richtige! Der Biochemiker Professor Dr. Wolfgang Meyerhof gibt spannende Informationen über den Einfluss von Umweltfaktoren, die Entwicklung und Bedeutung des Geschmackssinns.

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Licht aus der Flasche

Experiment des Monats Mai 2015

Das brauchst du :

  • 1 klare 1,5 l oder 2 l Plastik-Flasche
  • 1 großen Karton, z.B. einen Umzugskarton
  • 1 Bogen Pappe, ca. 20 x 20 cm

Anleitung: ...

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Das Auge isst mit

Experiment des Monats April 2015

Das brauchst Du:

  • eine Tüte Gummibären
  • eine/n Assistenten/tin

So funktioniert es: Sortiere die Gummibären zunächst nach ihrer Farbe. Dann versuche, ihnen nur anhand der...

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Blitz und Donner - bastele Dir eine eigene Donnertüte

Experiment des Monats März 2015

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Wasserspaltung

Experiment des Monats Februar 2015

  • 2 Bleistifte
  • 1 9V Batterie
  • 1 Glas, halb gefüllt mit Wasser
  • ½ Teelöfel Glaubersatz (Natriumsulfat ist in jeder Apotheke rezeptfrei erhältlich)

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Der Boden als Filter

Experiment des Monats Dezember/ Januar 2015

Das brauchst du für dein Experiment: Blumentöpfe, Kaffeefilter, Schere, Tinte, Wasser, Gläser, verschiedene Bodenarten

Und so funktioniert dein Experiment Nehme Dir...

das auge isst mit experiment

Der Flaschenteufel

Experiment des Monats November 2014

Das brauchst du für dein Experiment:

  • 1 weiche Trinkflasche aus Plastik mit Deckel (ohne Etikett)
  • 1 sauberes Aromabackfläschchen (das braucht man z.B. beim Kuchenbacken)
  • 1Pipette (in

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Zitronenbatterie

Experiment des Monats Oktober 2014

Für den Versuch brauchst du

  • 10 Stücke Kupferdraht
  • 10 Zinkstifte z.B. verzinkte Nägel

wenn die beiden Metallstücke verschmutzt oder rostig sind, musst du sie erst mit...

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Stromkreise mit Aluminiumfolie

Experiment des Monats Juli (und August) 2014

Du brauchst für Dein Experiment

  • Alumuminiumfolie
  • Leuchtdioden LED’s (gibt es im Bastelladen oder z.B. bei pollin.de für 2€)
  • Befestigungsband(Tesafilm)
  • eine Knopfzelle

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Ei im Wasserkrug

Experiment des Monats Juni 2014

Wie kann man alte von frischen Eiern unterscheiden?

Um eine Antwort auf diese Frage zu bekommen, kannst du ein einfaches Experiment durchführen.

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Schokokuss XXL

Experiment des Monats Mai 2014

Das brauchst Du für Dein Experiment

  • 1 leeres Glas mit Schraubdeckel (z.B. Gurkenglas, Marmeladenglas, etc.)
  • 1 stabilen Strohhalm
  • Etwas Knetmasse
  • 1 Schokokuss

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Essensentscheidungen: Das Auge isst mit

Der visuelle Eindruck der Speisen entscheidet

Nach jedem Lebensmittelskandal wird der mündige und informierte Verbraucher beschworen. Doch wie treffen wir eigentlich Essensentscheidungen? Wägen wir Inhaltsstoffe, Preis und Aussehen der Lebensmittel sorgfältig gegeneinander ab? Wissenschaftler unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin gingen diesen Fragen nach und fanden heraus, dass wir es uns gerne möglichst einfach machen. Ein Ergebnis, das auch bei der Gestaltung von Lebensmittelkennzeichnungen berücksichtigt werden sollte.

Welche und wie viele Informationen berücksichtigen wir bei unseren Essensentscheidungen? In einer Studie untersuchten Wissenschaftler das Entscheidungsverhalten von Kantinenbesuchern und kommen zu dem Ergebnis, dass diese bei weitem nicht alle dargebotenen Informationen nutzen. Die Konsumenten trafen ihre Entscheidung vor allem nach dem Aussehen der Speisen, deren Namen und Preis. Erst dann wurden Informationen zu Inhaltsstoffen wie Kalorien, Fett, Kohlenhydraten oder Salz in Betracht gezogen.

„Uns interessierte, wie Menschen mit komplexen Informationen umgehen. Dass sie auch bei der Essensauswahl auf einfache Entscheidungsstrategien bauen, deckt sich mit Ergebnissen der aktuellen Entscheidungsforschung“, sagt der Erstautor der Studie Michael Schulte-Mecklenbeck vom Forschungsbereich „Adaptive Rationalität“ des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung.

Weshalb es sich Menschen einfach machen, hat nach Ansicht des Wissenschaftlers folgenden Grund: Menschen greifen auf einfache Entscheidungsstrategien zurück, um ihren Alltag besser zu bewältigen. Dabei würden ihnen Erfahrungen aus früheren Essensentscheidungen und das Wissen um ihre Vorlieben helfen.

Für die Studie nahmen 56 Kantinenbesucher an einem Experiment teil. Die Teilnehmer sollten am Computerbildschirm eine Auswahl unter den angebotenen Speisen treffen. Bei der Entscheidung halfen ihnen Bilder der Gerichte sowie Informationen zu Preis, Name der Speisen und deren Nährwerte. Durch die Auswahl am Computer konnten die Forscher genau nachvollziehen, worauf die Probanden Wert legten. Die gesammelten Daten wurden dann nach dem Vorhandensein verschiedener Entscheidungsstrategien ausgewertet, beispielsweise ob alle Informationen oder nur ein Teil berücksichtigt wurden. Das Ergebnis ist eindeutig: Etwa drei Viertel der Teilnehmer verwendeten heuristische, das heißt einfache, Entscheidungsstrategien bei der Essensauswahl.

Die Studie liefert auch Anhaltspunkte für die Entwicklung von Lebensmittelkennzeichnungen. „Dass sich Verbraucher offensichtlich auf wenige dargebotene Informationen bei ihrer Entscheidung stützen, bedeutet nicht zwangsläufig eine Absage an den Wert von Lebensmittelkennzeichen“, so Michael Schulte-Mecklenbeck. Zusätzlich zu den gesetzlich vorgegebenen, aber oft langatmigen Aufzählungen von Inhaltsstoffen, sollten Lebensmittelkennzeichen gezielt die wichtigsten Informationen hervorheben – wie beispielsweise die Kalorien oder den Anteil der Nährstoffe an der empfohlenen Tagesdosis.

Aktuell untersuchen die Wissenschaftler inwiefern eine vereinfachte Gestaltung von Nahrungsmittelkennzeichen gesündere Essensentscheidungen erlaubt.

Originalstudie Schulte-Mecklenbeck, M., Sohn, M., De Bellis, E., Martin, N., & Hertwig, R. (2013). A lack of appetite for information and computation. Simple heuristics in food choice. Appetite, 71, 242–251. doi:10.1016/j.appet.2013.08.008

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Das Auge isst mit!

Sonntag, 23. august 2015, erste experimente in der outdoor-küche.

das auge isst mit experiment

2 Kommentare:

das auge isst mit experiment

Hallo Christine, wie geil ist das denn? Die Outdoor-Küche ist toll geworden. Ich bin neidisch, aber gegönnt. :-) Viele liebe Grüße Sylvia

Sylvia, danke :) ich bin auch sehr sehr glücklich damit. LG Christine

das Auge isst mit

  • 1.1 Etymology
  • 1.2 Pronunciation
  • 1.3 Proverb

Roughly: "the eye eats along"

Pronunciation

  • IPA ( key ) : [das ˈaʊ̯ɡə ɪst mɪt]
Audio: ( )
  • the look of food is important in determining if a food is appetizing or tasty

das auge isst mit experiment

  • German terms with IPA pronunciation
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Studien zu Tellerfarben Wer von Tellern dieser Farbe isst, isst weniger

Die Farbe des Geschirrs beeinflusst, wie viel wir essen oder trinken. Und unser Geschmacksempfinden lässt sich auch von Farben täuschen. Das sind die Ergebnisse von Studien, die beweisen: Das Auge isst immer mit.

Published at: 3-5-2024

Eine Frau hält einen Teller mit Donuts, die rosa glasiert sind | Bild: mauritius images / TPP / Craig Holmes

Bekommen wir Snacks auf einem roten Teller serviert, nehmen wir deutlich weniger zu uns als von weißem oder blauem Geschirr. Das ergaben im Jahr 2013 Experimente an der Uni Basel. Die Forscherinnen und Forscher begründeten diesen Effekt damit, dass Rot eine kulturell erlernte Warnfarbe sei, die wir mit "Gefahr" verbinden. Und diese erlernte Vorsicht stoppe unbewußt auch unseren Appetit. So ging das Forscherteam der Uni Basel vor:

Tellerfarbe und Essverhalten

Für das Experiment zur Tellerfarbe sollten 130 weibliche und männliche Versuchspersonen psychologische Fragebögen ausfüllen, die nichts mit der Untersuchung zu tun hatten. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wussten nichts von der eigentlichen Forschungsfrage. Auf dem Tisch, an dem sie die Fragebögen ausfüllen sollten, waren jeweils verschiedenfarbige Teller mit zehn Salzbrezeln aufgestellt. Die Probandinnen und Probanden wurden aufgefordert, sich während des Ausfüllens von den Snacktellern zu bedienen. Am Ende sollten die Testpersonen noch bewerten, wie gut ihnen das Snackgebäck geschmeckt hatte.

Vom roten Teller wird weniger gesnackt

Ein Stück Apferlkuchen auf einem roten Teller | Bild: mauritius images / Barbara Neveu / Alamy / Alamy Stock Photos

Es zeigte sich, dass diejenigen, bei denen ein roter Teller auf dem Tisch stand, deutlich weniger Salzbrezeln aßen als die, denen die Brezeln auf einem weißen oder blauen Teller angeboten wurden. Von den weißen und blauen Tellern hatten die Versuchspersonen gleich häufig gegessen. Die Tellerfarbe hatte in diesem Experiment aber keinen Einfluss darauf, wie gut der Geschmack des salzigen Snacks bewertet wurde. Eine weitere Studie an der Universität von Parma bestätigte, dass von roten Tellern weniger gegessen wird.

Aus Bechern mit rotem Aufkleber trank man weniger Softdrinks

Ein ähnliches Bild wie bei den roten Tellern hatte sich bei dem vorher durchgeführten Test der Uni Basel mit verschiedenfarbigen Aufklebern auf Bechern ergeben. Das Experiment: 41 zufällig ausgewählte männliche Studenten bekamen Softdrinks aus verschiedenen Bechern serviert. Ihnen wurde gesagt, sie sollten den Geschmack der Drinks bewerten. Ergebnis: Aus den Bechern mit den roten Aufklebern wurde deutlich weniger getrunken als aus denen mit blauem Sticker.

Zwei Frauen sitzen in einem Café und essen Kuchen | Bild: mauritius images / Jovica Varga / Alamy / Alamy Stock Photos

Hier können Sie eine Zusammenfassung der Studie am Institut für Psychologie der Uni Basel nachlesen.

2020 wurde das Trinkbecher-Experiment wiederholt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Masary-Universität in Brno (Brünn), Tschechien. Ergebnis der Untersuchung : Es fanden sich keine Auswirkungen auf den Trinkkonsum der 148 Probanden durch die Farbe Rot.

Geschmack und Tellerfarbe

Die Tellerfarbe und ihr Effekt auf unseren Appetit war auch Thema einer Untersuchung von einem Team an der Universität Oxford und der Polytechnischen Universität Valencia 2011. Man prüfte, ob die Farbe des Tellers den wahrgenommenen Geschmack der Versuchspersonen direkt beeinflussen kann. Sie testeten schwarze und weiße Teller. Ergebnis: Die Erdbeermousse, die den Versuchspersonen auf weißen Tellern serviert wurde, schmeckte diesen deutlich besser und süßer als auf schwarzen Tellern. Die Form der Teller - es wurden runde, dreieckige und quadratische verwendet - veränderten das Geschmacksempfinden dagegen nicht.

Besteck entscheidet über Geschmack

Auch die Art des Bestecks spielt bei unseren Mahlzeiten eine Rolle. Eine andere Untersuchung der Universität Oxford bewies, dass Versuchspersonen das Essen besser mundete, wenn sie es mit schwererem Besteck aßen - weil solches Besteck in der Regel in unserem Gehirn mit dem Dinieren in teuren Restaurants verbunden ist.

Unser Gehirn und unsere Sinne entscheiden, ob es uns schmeckt

Diese Studien beweisen, wie sehr unser Essverhalten und sogar unsere Geschmackserlebnisse von Umgebungsfaktoren beeinflusst werden. Alle unsere Sinne sind beteiligt, wenn wir uns an einen gedeckten Tisch setzen. Auch, was wir hören, lässt das Essen anders schmecken - das beweist eine Meta-Studie zu Geschmack und Hörsinn 2023. Das weiße Rauschen zum Beispiel, das eine Flugzeugkabine simuliert, lässt manches weniger süß schmecken. Eine Studie der Uni Arhus von 2020 belegte, dass wir langsamer essen, wenn wir Musik dabei hören - besonders, wenn es langsame Klaviermusik ist.

Essen mit Genuss

Decken Sie Ihren Tisch also nicht mit rotem Geschirr, sondern mit weißem - und servieren Sie auch das Dessert auf weißen Tellern. Nehmen Sie das gute, das schwere Besteck. Dazu langsame Klaviermusik - und der Genuss ist perfekt.

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Und warum selber backen auch für die Gesundheit und die Umwelt besser ist, hören Sie in dieser Episode unseres Nachhaltigkeits-Podcasts Besser leben :

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/kommen-ihre-aufbacksemmeln-auch-aus-china/bayern-1/12587643/

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Essen mit allen Sinnen (2): Das Auge isst mit

Meerblaue oder sogar schwarze Lebensmittel – viele aktuelle Food-Trends spielen mit der Farbe unseres Essens. Welchen Einfluss Aussehen und Farbe genau auf unser Esserlebnis haben, haben uns Dr. Tina Plank und Professor Mark Greenlee erklärt.

das auge isst mit experiment

Bowl with blue spirulina smoothie on table. Healthy vegan food concept

Ein Sprichwort sagt, „das Auge isst mit“ – wie viel Wahres liegt in dieser Aussage? TP & MG:  Der Einfluss von Farben auf das Geschmackserleben konnte in vielen Studien schon systematisch nachgewiesen werden. Der genaue Mechanismus, über den die Farbe Einfluss nimmt, ist jedoch weiterhin Gegenstand der Forschung. Werden Farbe und Geschmack auf einer frühen Stufe der Verarbeitung zu einem multisensorischen Gesamtperzept integriert? Oder sind es höhere, kognitive Prozesse, wie zum Beispiel die erlernte Assoziation der Farbe mit einem bestimmten Geschmack, die zunächst unsere Erwartung an ein Lebensmittel und anschließend auch das erlebte Aroma desselben beeinflussen? Um der Beantwortung dieser Fragen ein Stück näher zu kommen, führten wir  unseren Versuch  durch, an dem insgesamt 90 Probanden teilnahmen. Jeder Proband trank eine gleichfarbige – rote, gelbe oder grüne – oder farblose Flüssigkeit aus jeweils drei Gläsern. In zwei der Gläser war eine gleichschmeckende Flüssigkeit, zum Beispiel Erdbeere, enthalten, im dritten Glas war eine andersschmeckende Flüssigkeit, zum Beispiel Kirsche. Die Aufgabe des Probanden war zu erkennen, in welchem Glas die andersschmeckende Flüssigkeit enthalten war. Zu welchen Ergebnissen sind Sie gekommen? TP & MG:  Das neue bei unserem Versuch war eine zusätzliche Aufgabe, die bei der Hälfte der Probanden während des Versuchs durchgeführt wurde. Die sogenannte Suppressionsaufgabe bestand darin, das Wort ‚das‘ regelmäßig zu wiederholen während eines Durchgangs. Durch diese ‚ verbale Ablenkung ‘ sollten andere verbale Prozesse – wie zum Beispiel die Benennung des Geschmacks – unterdrückt werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Suppressionsaufgabe die Leistung der Probanden sogar verbesserte: Sie werden bei der Geschmacksaufgabe schneller und etwas präziser. Dieser Befund spricht für einen Einfluss der Erwartung auf die Aroma-Wahrnehmung. Anhand dieser und anderer Ergebnisse kann man ableiten, dass die Erwartungen, die man durch die Farbe von Lebensmitteln bzw. von Getränken bildet, die Geschmackswahrnehmung beeinflussen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Wirkung solcher Erwartungen durch eine zusätzliche kognitive Aufgabe unterdrückt werden kann. Das Sprichwort ‚ das Auge isst mit ‘ spiegelt just diese Wirkung der Erwartung wider. Welche Eigenschaften verbinden wir mit bestimmten Farben wie rot, gelb, grün oder blau? TP & MG:  Die Wirkung von Farben auf Geschmackserlebnisse ist in der Regel kontextabhängig. Wichtig für unsere Untersuchung war beispielsweise die Kongruenz der Farb-Geschmack-Paarung: Früchte wie Erdbeere und Kirsche sind mit der Grundfarbe rot kongruent, Zitrone dagegen mit gelb. Wir fanden Effekte auf die Aromawahrnehmung, die direkt mit der farbinduzierten Erwartung zusammenhängen.

das auge isst mit experiment

Rote Beeren.

Grundsätzlich erlernen wir im Laufe unseres Lebens gewisse Assoziationen zwischen Farben und Geschmack. Demzufolge wird die Farbe Rot häufig mit reifen Früchten und der damit zu erwartenden Süße assoziiert. Demgegenüber würde man die Farben Grün oder auch Gelb eher mit einem sauren Geschmack verbinden. Bei der Farbe Blau ist eine genaue Assoziation etwas schwieriger, da weniger Lebensmittel natürlicherweise diese Färbung aufweisen – mit Ausnahme einiger weniger Früchte. Die Wirkung von Blau dürfte daher noch stärker kontextabhängig sein. Die Farbe Blau erweckt häufig Erwartungen in Richtung Erfrischung. So konnte eine  Studie von Guéguen aus dem Jahr 2003  zum Beispiel zeigen, dass ein Getränk aus einem blauen Glas erfrischender schmeckte als aus andersfarbigen Gläsern. Stehen Farbe eines Lebensmittels und Geschmack im Zusammenhang? TP & MG:  Die Erwartung leitet die Aromawahrnehmung. Das Gehirn sucht eine Übereinstimmung zwischen dem Farbsinn, zum Beispiel Rot, und dem Geschmack. Infolgedessen erwarten wir bei rotem Fruchtsaft einen Geschmack von Kirsche oder Erdbeere. Bei Gelb erwarten wir eher Zitronengeschmack. Insbesondere die Identifikation von bestimmten Aromen gelingt oft nur, wenn die betreffenden Nahrungsmittel oder Getränke die erwartete Farbe haben Einige Lebensmittel enthalten färbende Zutaten oder Farbstoffe – brauchen wir die Farbe, um den Geschmack intensiver zu erleben oder würden Verbraucher auch einen weißen Erdbeerbonbon essen? TP & MG:  Tatsächlich lässt sich zeigen, dass auch die wahrgenommene Intensität eines Geschmacks durch die Farbe beeinflusst werden kann. In einem  Experiment von Johnson & Clydesdale  beispielsweise bewerteten Probanden Getränke mit dunkelroter Farbe im Durchschnitt süßer als diejenigen mit hellroter Farbe, obwohl erstere sogar etwas weniger Zucker enthielten. Infolgedessen könnte ein roter Erdbeerbonbon tatsächlich geschmacklich zunächst intensiver erlebt werden als ein weißer.

das auge isst mit experiment

Bunte Paprika auf einem Holztisch im vintage Style

Welche Paprika würden Säuglinge bevorzugen – rot, gelb oder grün? Und welche Erwachsene? TP & MG:  Da sich die erwähnten Farb-Geschmacks-Assoziationen erst im Lauf des Lebens durch Erfahrung ausbilden sollten, würde man erwarten, dass Säuglinge noch keine so starken Farbpräferenzen bei Lebensmitteln aufweisen wie Erwachsene. So zeigten Kinder in einer  Studie von Lavin & Lawless  den erwähnten Effekt von stärkerer wahrgenommener Süße bei dunkelroten Getränken nicht in gleichem Maße wie Erwachsene. Bei kleinen Kindern käme es wahrscheinlich eher auf die Größe der Paprika als auf ihre Farbe an… Vielen Dank für das Interview!

Der Artikel ist der zweite Teil der  Reihe „Essen mit allen Sinnen“  über den Einfluss der verschiedenen Sinneswahrnehmungen auf das Esserlebnis.

Die Schweiz ist hässlich: Unterwegs in einem Land voller architektonischer Verbrechen

Die Schweiz ist hässlich: Unterwegs in einem Land voller architektonischer Verbrechen

Das Land wird zugepflastert mit trostlosen Siedlungen, die Profitwut erzeugt Eintönigkeit. Die meisten Neubauten sind in Beton gegossener Durchschnitt. Ginge es nicht anders?

Es ist wieder Wanderzeit in diesem Land, und an den Bahnhöfen frühmorgens treffen sich Klettverschlussjacken tragende Menschen, die sich wenig später im Zug gegenübersitzen und durchs Fenster blicken, während sie ihre ersten Sandwiches auspacken. Sie sehen auf Siedlungen entlang der Gleise, die Städte fransen aus, erste Lagerhäuser aus Wellblechschalen wechseln sich ab mit Autodiscountern.

Nach vielleicht einer Stunde steigen die meisten aus, die Wanderstöcke in der Hand, das Postauto wartet schon.

Wieder diese anonymen Siedlungsklötze, während der gelbe Bus den Provinzbahnhof verlässt, die Schweiz wird immer gleichförmiger fad, dass einem das Sehen vergeht.

Lauter Nagelstudios und Handyanbieter in der Einkaufspassage, dafür gibt es in der verwaisten Industriezone am Rand des Orts neuerdings eine Trampolinhalle und ein Fashion-Outlet-Center im Chaletstil.

Jetzt kommen schon die ersten frechgelben Einfamilienhäuser mit Thujahecken am Hang, erste Kühe bimmeln, noch mehr Häuser mit Steingärten und Doppelgarage, bis der Bus sich in Serpentinen durch den aufgeräumten Wald kämpft und die Gruppe auf einer Anhöhe ausspuckt, worauf sich alle umblicken und sagen: Ach, wie schön es hier doch ist. Und diese Luft!

Natürlich ist die Schweiz ein schönes Land. Aber eben auch ein ganz schön hässliches.

Denn bis die Gruppe den Ausgangspunkt ihrer Wanderung erreicht, muss sie unzählige Bausünden hinter sich lassen, eine Abfolge visueller Ohrfeigen verkraften, einen Brei aus ideen- und seelenlosen Überbauungen ertragen.

Was in der Schweiz so an Gebäuden herumsteht, ist oft nur mit einem Wort zu beschreiben: Verbrechen. Wie ein Krebs frisst sich im Zuge der Verdichtung und der Profitmaximierung eine beeindruckende Eintönigkeit in die Hügel und Wiesen; erst waren davon nur die Orte neben der Autobahn befallen, aber jetzt metastasiert die Unart, Häuser mit guter Substanz abzureissen und durch Belangloses zu ersetzen, das aber die maximale Ausnutzungsziffer beansprucht, auch in bis anhin verschonte Gegenden.

Wir sind alle gut darin geworden, diese neugeschaffenen Nichtorte zu verdrängen auf unseren Ausflügen zu den Postkartendestinationen. Denn täten wir es nicht, wären wir am Ziel unserer Reise vor lauter in Beton gegossener Durchschnittsware regelrecht erschlagen.

Pierre de Meuron, einer der bekanntesten Architekten des Landes, antwortet auf die Frage, warum viele Gebäude optisch so unerträglich seien, er möge Städte lieber bei Nacht, weil dann all das Mediokre, das einem den Blick trübe, vom Dunkel zugedeckt werde. Und Jacques Herzog, sein Partner, sagt: «Nicht nur die Gebäude sind hässlich, sondern auch der Zwischenraum. Die Strassen, Plätze, Resträume.»

Ginge das nicht anders in einem Land, in dem jeder Quadratmeter zählt, weil es viele nicht sind?

Bomben aufs Land

In einem Newsletter dieser Zeitung mit dem etwas martialischen Titel «Was würden Sie gerne in die Luft jagen?» wurden die Leserinnen und Leser vor ein paar Monaten gefragt, welche Gebäude sie sich weggebombt wünschten, weil sie deren Anblick nicht länger ertrügen. Und die Antworten kamen im Sekundentakt.

Mal waren es Einzelgebäude, wie das Kongresshaus in Biel, das dem Erdboden gleichgemacht werden sollte.

Das Stadthaus von Olten.

Der Neumarkt in Brugg.

Der Flughafen Basel-Mülhausen.

Mal waren es all die erschreckend einfallslosen Bürohäuser rund um die Bahnhöfe mit ihren Brezelkönigfilialen, oder alle Neubaukirchen aus Sichtbeton.

Jemand schrieb: «Ganz Oftringen!» Ein anderer: «Alles, was nach 1960 gebaut wurde.»

Höchste Zeit, mit Experten und Expertinnen durchs Land zu reisen – mit der Frage im Gepäck, was denn genau Hässlichkeit ist. Und was ist schön?

Philip Ursprung , 61, ist Kunsthistoriker und Professor für Kunst- und Architekturgeschichte an der ETH. Regelmässig entflieht er mit seinen Studentinnen und Studenten der Enge der Seminarräume in Zürich und bereist ausgewählte Orte.

Er wandert durch Täler Sloweniens, durch Industriezonen im amerikanischen Rust-Belt oder entlang der Autobahn im Schweizer Mittelland, um nicht nur zu verstehen, warum gebaut wird, wie eben gebaut wird, sondern um sich auch zu fragen, was die je spezifische Art der Gebäude mit uns macht.

Denn natürlich ist es nicht egal, wie wir wohnen und worauf wir blicken, wenn wir aus den Fenstern sehen. «Zuerst prägt der Mensch den Raum, dann prägt der Raum den Menschen», hat Winston Churchill einmal gesagt.

Man vergass die Menschen

Ursprung nimmt uns mit nach Flims, Graubünden, ein ehemaliges Bauerndorf, das seit den sechziger Jahren einen Wandel vollzog, den viele Orte in den Bergen kennen: Es musste gebaut werden für die nach holzgetäferten Zweitwohnungen lechzenden Stadtfamilien mit Golden Retriever im Gepäck und neonbunten Mountainbikes auf dem Autodach.

An den Hängen stehen die Stockwerkeigentumschalets in Reih und Glied und recken ihre Balkone wie Sonnenblumen ihre Blütenkörbe zum Licht. Aber ein eigentliches Zentrum fehlt, weil man in der ganzen Bauwut vielleicht vergass, dass Menschen nicht nur unter sich bleiben wollen, sondern sich auch gerne austauschen. Es gibt in Flims keine Treffpunkte, ausser ein paar Beizen, das macht den Ort so austauschbar.

Als am 6. Dezember 2018 nach vierjähriger Bauzeit die Stenna Flims eröffnet wurde , wollte man nachholen, was im Wachstum übersehen wurde: Ein «gemeinsamer Mittelpunkt» sollte entstehen, wie es in der Ausschreibung hiess, eine Begegnungs- und Einkaufszone «für die ganze Region»; ein Wahrzeichen – nebst der Landschaft – für ein neues Flimser Selbstverständnis: Wir sind mehr als ein Bergort, wollte man sagen, wir können auch Designhotel, Supermarkt, Gastronomie, Wellness und bisschen Grossstadtflair mit Avocadobowls – alles unter einem Dach.

Doch Philip Ursprung, der Architekturprofessor, ist sich da nicht so sicher. Kopfschüttelnd schaut er von aussen auf den Bau, der aussieht wie eine plattgedrückte Mundharmonika und wirkt, als hätte man einen rumänischen Provinzflughafen aus Ceausescus Zeiten in den Berg hineingerammt.

«Hässlichkeit hat mit Grössenverhältnissen zu tun. Und damit, wie das Gebäude in der Landschaft liegt», sagt er, während wir einmal um die Stenna streifen.

Die Flem rauscht unter dem Gebäude hindurch, nur leider hört man sie nur. Der Blick auf den Bach und das imposante Tobel, durch das sich das eiskalte Wasser frisst, ging bei der Planung, tja, vergessen.

«In der Schweiz muss jeder Zentimeter Geld abwerfen.»

«Man hätte einen tollen Bau errichten können, der die beiden Ortshälften verbindet», sagt Ursprung. Schönheit müsse nicht teuer sein, «aber hier ging alles in die Hose: von der Holzverschalung des Hotels, die auf gemütlich macht, bis hin zum Platz hinter dem Haus, den niemand nutzt. Dabei sollte dieser Bach doch eigentlich das Thema sein.»

Woran das liege? Zu viele verschiedene Ansprüche, gekoppelt mit dem Renditedruck. In der Schweiz müsse «jeder Zentimeter Geld abwerfen».

Dazu geselle sich eine Angst, sich zu exponieren, auch bei der Vergabe solch grosser Projekte: Weil ein Jurysystem entscheide, versinke am Ende alles im Schlamm der Mehrheitsfähigkeit, deshalb sei Beige so beliebt, sagt Ursprung, cosmic latte, der Farbton, der keinen stört, aber eben auch niemanden schert.

Die Konsensneurose dieses Landes führt in der Architektur dazu, dass überall austauschbare Einheitsware entsteht. Es ist dieses Mittelmass, von dem Pierre de Meuron sprach, das er nur in der Abenddämmerung erträgt. «Experimente werden kaum gewagt», sagt auch Ursprung, «der Pragmatismus hat das Sagen.»

«Autos zerstören alles»

Kommen wir zurück zu unserer imaginären Wandergruppe, die müde vom Laufen und leicht verschwitzt am Nachmittag mit dem Zug zurück nach Hause fährt und in der man sich gegenseitig Trockenfrüchte anbietet.

Die meisten von ihnen werden am Ende dieses Spätsommertages ihre Haustür irgendwo in der Agglomeration aufschliessen, dort wohnt die Mehrheit der Menschen – je nach Definition bis zu achtzig Prozent.

Die Schweiz, die sich gerne als ländliche Idylle inszeniert und sich mit ein paar kopfsteinpflastrigen Städten wie Luzern oder Bern brüstet, ist in Wahrheit ein einziger mehr oder weniger verdichteter und miteinander verbundener Vorstadtwurm.

Nehmen wir Wallisellen. Ein Vorort von Zürich, im ganzen Land eines Kinderreims und eines Einkaufszentrums wegen bekannt.

Einzelne Gebäude unter die Lupe zu nehmen und zu kritisieren, wäre hier fehl am Platz, vielmehr geht es um den Gesamteindruck eines solchen Ortes.

Denn die Agglomeration zeichnet sich im Unterschied etwa zu einer historischen Altstadt dadurch aus, dass alles kreuz und quer nebeneinandersteht, als hätten Kleinkinder eine Stadt mit Buntstiften gemalt: Ein scheinbar konzeptloses Müesli an verschiedenen Bauten, mal hoch und schmal, mal lang und geduckt; dann eine viel zu grosse Villa neben einem Flachdachhaus aus den siebziger Jahren, in dessen Erdgeschoss sich ein Tierfutterdiscounter einmietete.

Wie entsteht so etwas?

Und: Hat da niemand ein Auge drauf?

Der renommierte Architekt Peter Zumthor hat in einem Interview über seinen Wohnort in Graubünden etwas Ähnliches festgestellt: «Städtebau scheint ein Fremdwort zu sein», sagte er dem «Süddeutsche Zeitung Magazin». « Ganz weit hinten in der Talenge sitzt das mittelalterliche Chur, und davor breitet sich ein konzeptloser Brei von Häusern aus.» Man habe den Eindruck, so Zumthor: «Wenn es um die architektonische Form der Stadt als eines Ganzen geht, hat sich hier niemand auch nur für fünf Rappen etwas überlegt.»

Regula Lüscher beschäftigt sich ihr ganzes Arbeitsleben mit solchen Überlegungen. Sie war vierzehn Jahre als Senatsbaudirektorin in Berlin tätig und zuständig für 1700 Mitarbeitende. Die Baslerin hat den Alexanderplatz geprägt, die Europacity am Berliner Hauptbahnhof, die Umnutzung des Flughafens Tegel. Sie hat Kritik einstecken müssen, wie jeder, der sich exponiert, denn beim Stadtbild verhält es sich wie beim Grillen: Jeder weiss es besser.

Jetzt steht sie in Wallisellen am Bahnhof. Seit sie sich entschieden hat, Berlin den Rücken zu kehren, lebt und arbeitet sie in Winterthur als Beraterin in Managementfragen, für Architektur und Stadtentwicklung, hat hier aber auch ein Atelier, in dem sie malt.

Sie kennt den Ort gut und sagt, während wir hoch zur Kirche laufen: «Es gibt Schlimmeres als Wallisellen.»

Fehlende Hingabe

Gemeinden stünden verschiedene Planungsinstrumente zur Verfügung, ein städtebauliches Leitbild, ein räumliches Entwicklungskonzept, Bau- und Zonenordnungen. «In den Verwaltungen sitzen Fachleute, die das Wachstum steuern, die auf Naturräume Rücksicht nehmen, sich für mehr Verdichtung einsetzen», sagt Lüscher.

In unzähligen Sitzungen also, so stellt man es sich zumindest vor, wird diskutiert, beraten und verbessert. Menschen, die den ganzen Tag nichts anderes tun, als Pläne zu studieren und Grünflächen zu vermessen.

Doch steht man dann auf einer beliebigen Kreuzung, etwa an der Zentralstrasse, und blickt um sich, von links nach rechts und zurück, stellt man fest: Davon, dass hier irgendwer einen Überblick haben soll, dass hier jemand plant und analysiert, ist nichts zu spüren.

Es ist ein Ort, wie es in der Schweiz unendlich viele gibt. Regula Lüscher zeigt auf beide Strassenseiten: «Wir sehen ältere, dreigeschossige Häuser mit Vorgarten und ausladenden Satteldächern zur Rechten; zur Linken niedrige Neubauten, lieblose Fertighäuser ohne Sockel. Die Schmuckelemente, die man von alten Häusern kennt, kann man gar nicht mehr bezahlen», so Lüscher.

Vieles, was heute gebaut werde, entstünde industriell: vorgefertigte Wände, Kunststofffenster, Styropor mit billigem Verputz. Auch das zeichne Hässlichkeit aus, sagt Lüscher, die fehlende Liebe und Hingabe zum Detail, die renditeorientierte Massenproduktion und der Grad, wie die Gebäude in einer Strasse zueinanderpassten und Bezug aufeinander nähmen.

Man dürfe zwar auf seinem Privatgrundstück nicht einfach bauen, was man wolle. Der Verwaltung stehe der sogenannte Einordnungsparagraf zur Verfügung, der die Farbgebung eines Gebäudes und die Volumetrie mitbestimme. Aber am Ende suche man immer einen Kompromiss, auch deshalb herrsche in der Agglomeration der Eindruck, es sei alles zusammengewürfelt.

Zur hässlichen Wahrheit gehört auch: Jede Abweichung von der Norm, seien es ungewöhnliche Fassaden oder Konstruktionsweisen, zieht einen Bewilligungsmarathon bei den Behörden nach sich. Am Anfang vieler Bauprojekte war durchaus ein Wille vorhanden, etwas optisch Reizvolleres zu kreieren, was dann nicht nur am Geld, sondern an den Auflagen scheiterte.

Hat jeder Ort eine Seele? Lüscher: «Es ist die Aufgabe der Architektur, sie herzustellen.»

«Als Orte wie Wallisellen in den Nachkriegsjahren zu boomen begannen, hat ein anderer Zeitgeist geherrscht», beginnt Lüscher ihren Monolog über die Schweizer Städtebaugeschichte.

Man wollte autogerechte Städte, Einkaufsmöglichkeiten mit Parkfeldern, keine verkehrsberuhigten Zonen wie heute. «Die sechziger Jahre haben ihre Wurzeln im Städtebau der Moderne mit viel Licht, Luft und Grünräumen.» Die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen galt als miefig.

Es war die Zeit der funktionalen Entflechtung, die Orte wurden in Wohn- und Industriezonen unterteilt. Deshalb haben Vorstädte wie Wallisellen keine Zentren, wie wir sie von italienischen Dörfern so schätzen, keine Piazze mit Cafés, an denen man sich trifft, an denen sich Leben und Arbeiten vermischt.

Die menschlichen Begegnungen werden in die Malls verlagert. Aber wer will schon in Las Vegas leben?

Auch das trägt zur Hässlichkeit von Orten wie Wallisellen bei. Es wird einem gewahr, während man den Schnellstrassen entlang in Richtung Bahnhof schlendert, dass man sich nie zurechtfindet, sich nirgends geborgen und willkommen fühlt, es sei denn, man rettet sich ins Einkaufszentrum.

Plötzlich plätschern die Brunnen, aus den Lautsprechern singen die Vögel, man sitzt unter Plastikbäumen und isst Pizza. Das ist auch eine Lösung, dass man das schöne Leben und die menschlichen Begegnungen in die Malls verlagert, weil draussen die Stimulanzien fehlen. Aber wer will schon in Las Vegas leben?

Regula Lüscher steht jetzt am Bahnhof und sagt: «Wer mit dem Zug in Wallisellen ankommt, der steht als Erstes vor einer Kreuzung.»

Das sage viel über solche Orte aus: «Es sind immer die Autos, die alles zerstören. Sie mindern die Aufenthalts- und Lebensqualität und tragen zur Verschandelung bei.»

Die Hüslischweiz

Von Flims über Wallisellen geht es weiter nach Biel, einmal quer durchs Land. Benedikt Loderer, Architekt und Stadtwanderer, wohnt in einer 400 Jahre alten Wohnung in der verwinkelten Altstadt. Das Haus stülpt seine Geschichte nach aussen, man sieht nachträgliche Aufstockungen und zusätzliche Mauern, die infolge von Erbteilungen eingezogen wurden.

Seit 1950 hat es in diesem Quartier nur drei Neubauten gegeben. Schön und preisgünstig konnte es bleiben, weil der Bahnhof relativ weit weg ist. Wo der Bahnhof ist, ist die Kaufkraft. Deshalb ist die Gegend gut durchmischt, etwas, von dem Zürich nur träumen kann.

Loderer lebte, seit er aus dem Elternhaus auszog, in den Altstädten von Bern, Zürich und, seit ihn vor fünfzehn Jahren die Liebe und seine erste Heirat im Alter von 60 Jahren in den Westen verschlagen haben, eben in Biel.

«Die Altstadt ist das Vorbild für alles: fürs Soziale, für die Verdichtung, für die Wärmeisolation. Und ich kann in den Finken in die Apotheke. Nicht unwichtig in meinem Alter. So müsste es überall sein. Ist es leider ganz und gar nicht», sagt er.

Das Hässliche, den Standard in diesem Land, das will uns der Architekt, Gründer der Zeitschrift «Hochparterre» und heute, als Pensionist und Grüner, Parlamentspräsident in Biel, auf einem kleinen Ausflug zeigen. Es soll etwas sein, was seinen Satz illustriert: «Im Hüsli muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland.» Das meint Loderer durchaus ironisch.

Wir fahren in den Jura, nach Bassecourt. Dort will uns der 78-Jährige seinen «persönlichen Albtraum» vorführen. Vierzig Minuten dauert die Zugfahrt. Loderer erzählt währenddessen von seinem Trauma.

Aufgewachsen ist er in Spiegel bei Bern, in einer Genossenschaftssiedlung der damaligen PTT. Sein «Père» konnte dort 1942 als Lückenbüsser eines der letzten Einfamilienhäuser erwerben. Für 42000 Franken.

Vor sieben Jahren, nach dem Tod der Eltern, verkauften die fünf Kinder das Haus für fast eineinhalb Millionen Franken. Es habe zwei Lösungen gegeben, sagt Loderer: «Die freisinnige, also so teuer wie möglich zu verkaufen. Oder die sozialdemokratische, das Haus an eine Familie mit Kindern zu geben. Zu unserem Glück hatte die freisinnige Lösung Kinder.»

Das war aber auch das einzige Glück, das das «Hüsli» Loderer brachte. Seine Kindheit und Jugend, die er in diesem Einfamilienhausquartier verbrachte, empfand er als «beengend» und «unfrei».

«Die Menschen lieben das Pendeln mit dem Auto. Da dürfen sie in der Nase bohren, furzen und über die andern schimpfen.»

Und jetzt geht es wieder in so ein Quartier, wo sich der Traum des eigenen Hauses Bahn gebrochen hat. Doch im Gegensatz zu früher liegt dieser Traum weit draussen auf dem Land, weil es in der Stadt zu teuer wurde, so dass man lange Autofahrten auf sich nehmen muss.

«Aber die Menschen lieben das Pendeln mit dem Auto. Da dürfen sie in der Nase bohren, furzen und über die andern schimpfen. Das Auto ist für viele der letzte Ort der Freiheit – wie eben auch das eigene Häuschen. Dafür nehmen sie alles auf sich – und zerstören den letzten Rest des Bodens, den wir noch haben.»

Wir gehen durch die baulichen Jahrringe von Bassecourt: Der Kern besteht aus ein paar alten Bauten, doch in die Zwischenräume wurde diese gesichtslose Betonarchitektur gerammt.

Dann folgt der zweite Ring mit versprengten Villen und Einfamilienhäusern aus den 1950er, den 1960er Jahren und aus späteren Jahrzehnten. Allein über die Bedeutung und den Wandel des Balkons oder über das Aufkommen des Pizzaofens, dieses steingewordenen Schweizer Traums von Italianità, könnte man eine Doktorarbeit schreiben.

Dann steht man davor, Loderers Albtraum. Ein Einfamilienhaus neben dem andern, frisch aus dem Boden gestampft; die Bauparzellen sind klein und maximal ausgenutzt.

Auch wenn fast alle auf den ersten Blick verschieden aussehen, sind sie mit denselben Standards versehen: Doppelgaragen, Terrassen, die mit Sitzgruppe und Gasgrill verstellt sind, kleine Gärten, die von einem Rasenroboter bestellt werden. An den Aussenwänden hängen die Kästen der Klimaanlage.

Und wer Kinder hat, und das sind hier fast alle, hat ein Trampolin und ein Spielhäuschen aus Plastik draussen auf dem sehr begrenzten Grün parkiert. Immer auch dabei: das Insektenhotel, Zeichen mittelständischer Naturverbundenheit.

«Dem sagt man dann Individualismus», sagt Loderer. «Dabei ist das einfach nur hässlich, eintönig und billig. Das Zeug hält fünfzig Jahre, dann kann man es abreissen.» Er schüttelt den Kopf.

«Und um das zu finanzieren, haben sie einen Erbvorbezug gemacht, die Pensionsgelder verpfändet und eine riesige Hypothek aufgenommen. Ist ein freier Mensch, wer Hypothekarschulden hat, durch die Infrastruktur vom Staat schwer subventioniert ist und genauso wohnt wie der Nachbar?»

Es ist ein Wort, das das Leben und den Glauben Loderers zusammenfasst: Freiheit. Auch deshalb hat er keine Kinder, auch deshalb ist ihm dieses Neubaugebiet ein Graus. Die überraschende Begegnung findet hier nicht statt. «Dieser scheinbare Individualismus löst die Gesellschaft auf. Denn man ist nur unter seinesgleichen. Das Andere, das einen bereichern könnte, hält man sich vom Leib.»

Bevor er wieder zurück in seine Altstadt fährt, fragen wir noch etwas Letztes: Kann es eine schöne Schweiz mit steigender Bevölkerung geben mit all diesen Hüsli?

«Ja», sagt Loderer und entwirft sogleich eine Vision für die optimale Einfamilienhäuschen-Schweiz der Zukunft: «Wir müssen dort verdichten, wo es dünn ist: im Hüsliland. Das bedeutet: Wir erlauben das Ausbauen und das Aufstocken. Wir heben die Grenzabstände auf und erlauben das Zusammenbauen.»

Die Hüslimenschen, so Loderer, begännen dadurch die Ausnützungsreserven auszuschöpfen. «Die Eltern stocken auf und wohnen oben, die junge Familie der Tochter unten. Und für den Sohn gibt es vielleicht noch Platz für ein weiteres Hüsli.» Auch der Nachbar baue an. Die Hüslihalde werde aufgefüllt, sie wird schön, weil wild wie ein mediterranes Städtchen. «Und es gibt nur noch ein Verbot: Kein Hüsli darf abgerissen werden.»

Leben statt Rendite

Bleibt nur übrig, nach so viel Hässlichem auch das Schöne zu suchen, um zu verstehen, wie es anders ginge. Wo Schatten ist, ist Licht.

Fasst man die Spaziergänge mit den Experten und Expertinnen zusammen, müsste es ein Bau sein, der etwas wagt, der gut in der Landschaft liegt, mit Seele und Liebe zum Detail.

Eine Siedlung, die die Bewohner je nach ihren Vorlieben gestalten. Ein Ort, an dem nicht die Rendite zählt, sondern das Leben.

Um diesen Ort zu finden, muss man zurück nach Wallisellen in die Agglomeration, zum Richti-Areal : weisse Fassaden mit doppelgeschössigem Eingang, der so grosszügig wirkt, dass man sich in Mailand wähnt. Es braucht nicht viel, ein paar Bäume und Wege aus Kopfsteinpflaster, und plötzlich hebt sich die Stimmung: Es ist die Magie der Architektur.

Zwanzig Jahre lang war das eine Industriebrache, ein Niemandsland zwischen dem Glattzentrum und dem Bahnhof Wallisellen. Bis im Jahr 2014 Wohnungen und Geschäfte für über 1200 Menschen entstanden, gebaut nach einem Masterplan des italienischen Architekten Vittorio Magnago Lampugnani, der an der ETH lehrte und der beim Bau des Richti-Areals an die Menschen dachte, nicht die Autos.

Das Herz des Baus ist der Innenhof, eine grosse Blumenwiese mit Spielplatz und Bänken für die Älteren.

Die Wohnungen haben offene Balkone, es sind Fortsetzungen der Wohnräume, auf denen am Abend gegessen und gefeiert wird. Nachbarn prosten sich zu und zünden abends Kerzen an und farbige Lampions, die im lauen Nachtwind in alle Richtungen baumeln.

Na bitte, geht doch.

Ein Artikel aus der « NZZ am Sonntag »

Rettet die Agglo vor den Beton-Ufos! Wildwuchs und Planlosigkeit machen sie sonst zum Unort

«schönheit muss man sich erkämpfen», sagen jacques herzog und pierre de meuron, mehr von nzz am sonntag, sie galt als profillos und unbeliebt. nun ist kamala harris in wenigen wochen zum star der demokraten geworden. wer steht hinter ihrem sensationellen wandel, note «ungenügend»: acht gründe, weshalb die kinder an den schulen immer weniger lernen, lernforscherin kritisiert die schulen: «das leistungsniveau ist schlechter geworden», tschüss, lebensabschnittspartner: warum sich bei nestlé paul bulcke und mark schneider auseinandergelebt haben, nestlé-präsident paul bulcke über die trennung von ceo mark schneider: «irgendwann waren wir an dem punkt, an dem beide sagten: ‹lass uns einen entscheid fällen›», mehr von sacha batthyany (bat), wallah, drip und rizz: sprechen sie pausenplatz eine übersetzungshilfe zum schulstart, bilder eines vergessenen krieges: «kaum jemand dokumentiert die unfassbaren greuel im sudan», ein israeli und ein palästinenser wollen versöhnung statt rache: «wir hätten allen grund, uns zu töten. aber wir umarmen uns», «ich bin ein sehr verzweifelter mensch», sagt die autorin deborah feldman. für sie ist freiheit wichtiger als liebe, schnellere behandlung dank zusatzhonorar, überflüssige therapien, aufmüpfige patienten: schweizer ärzte packen aus.

  • Peer Teuwsen (PT)

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COMMENTS

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    Eine aktuelle Studie legt uns sehr nahe: Das Auge isst definitiv mit! ... Der Versuch wurde mit den Farben rot, gelb, grün & farblos durchgeführt. Der Proband hatte die Aufgabe, die anders-schmeckende Flüssigkeit zu erkennen. Außerdem erhielt die Hälfte der Probanden eine zusätzliche Aufgabe während des Versuches.

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    Eierfärben mit Rotkraut. Einfachere Experimente können von den Kindern selbstständig durchgeführt werden. Die Seiten mit folgenden. können daher auch ausgeteilt werden. Schülerinnen und Schüler beschreiben das Experiment in eigenen Worten, stellen Vermutungen an bzw. Hypothesen auf und vergleichen diese mit dem Ergebnis.

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    Das Auge isst mit. Das Auge: ein hochkomplexes Sinnesorgan. Und wie das Sprichwort schon sagt, spielen sie auch beim Essen eine große Rolle. Manche Lebensmittel werden vom Auge auf ganz bestimmte Art wahrgenommen. Einige Farben können die Geschmacksknospen insofern stimulieren, dass dir das Wasser im Mund zusammen läuft.

  8. "Das Auge isst mit"?

    Oder beeinflusst das Auge tatsächlich unseren Geschmackssinn? Es ist wohl einer der Lieblingssätze aller Hobby-Köche und Gourmets: "Das Auge isst mit" Die Genießer weisen darauf hin, dass ein liebevoll gekochtes Gericht auch ansprechend angerichtet werden muss. Doch es geht nicht nur um die Ästhetik, das Auge schmeckt sogar mit.

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  21. Was bedeutet "Das Auge isst mit"? (Essen, Aussehen)

    Es heißt "Das Auge isst mit". Der Satz bedeutet, dass schön angerichtetes Essen sehr viel attraktiver wirkt und man dadurch annimmt, dass es auch besser schmeckt. Wenn Essen farblos ist und nur lieblos auf den Teller geklatscht wird, hat man wenig Appetit. Zudem hat man beim Anblick des Essens auch konkrete Assoziationen in Bezug auf die Textur.

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    Belege. Das Auge isst mit Ein gutes Essen soll nicht nur den Gaumen verwöhnen - auch das Auge isst schließlich mit . Oft vergessen Gastgeber vor lauter Hektik am Herd jedoch, die Speisen ansehnlich anzurichten. Quelle. "Wenn der Tisch schön gedeckt ist, schmeckt es einfach besser. Meine Muttel sagte immer, , das Auge ißt mit '."

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